Arcane Power – Power Cards (v.4.0)

Auch Magier spielen gerne Karten – zumindest in der vierten Edition von „Dungeons & Dragons“, wenn ihre etwa drei Zentimeter großen Avatare auf dem Spielplan-Schlachtfeld in Encounter mit gefährlichen Monstern verwickelt sind. Gemeint sind natürlich nicht Pik Ass oder die Herz Dame, sondern die „D&D Power Cards“, auf denen die speziellen Gaben eines jeden Recken, seine so genannten Powers, zur spielerisch einfachen Verwendung abgedruckt sind. Zum Glück für besagte Magier ist auch zum Quellenbuch „Arcane Power“ ein eigenes Karten-Set herausgekommen.

von Jakob Schwarz

 

Vieles von dem, was ich jetzt gleich sagen oder vielmehr schreiben werde, habe ich erst jüngst in meiner Rezension für die „Martial Power – Power Cards“ gesagt oder vielmehr geschrieben. Das liegt in der Natur der Sache. Denn die hier vorliegenden Karten basieren zwar auf einem anderen Quellenbuch, im Prinzip sind sie aber das absolut Gleiche in grün (oder genau genommen nicht einmal das, denn die arkanen Karten stimmen selbst äußerlich mit ihren Pendants für die kämpfenden Professionen überein). Bei dieser genaueren Betrachtung findet sich auch sofort ein Kritikpunkt: Die Karten der unterschiedlichen Sets sind absolut nicht unterscheidbar. Kein Schriftzug in einer Ecke, kein Logo in einer anderen, wie man es von normalen Sammelkartenspielen her kennt. Es ist also äußerst mühsam, die Karten, die verschiedenen Sets angehören (also etwa die „Sorcerer“-Karten aus dem „Player’s Handbook 2“-Set und die aus dem hier vorliegenden „Arcane Power“-Set) wieder auseinander zu sortieren, sollte man eine solch ordnungsliebende Natur sein, dass man das nach der Spielsession gerne machen würde. Hier wird im Zweifelsfall ein Nachschlagen im entsprechenden Quellenbuch nötig – oder eine eigenhändige Markierung im Vorfeld. Doch kommen wir zu den vorliegenden „Arcane Power – Power Cards“. Entsprechend der fünf im Quellenbuch „Arcane Power“ vorgestellten Klassen – Bard, Sorcerer, Swordmage, Warlock und Wizard – existieren fünf gleichnamige Karten-Sets. Dazu kommt noch, etwas aus der Art geschlagen und auch farblich abgesetzt, das Swordmage-Set zum „Forgotten Realms“-Setting. In jedem der etwa acht bis zehn Euro teuren Pappkartons befinden sich 100 Karten im klassischen Spiel- oder Sammelkartenformat (das heißt man kann sie prima in Standard-Kartenhüllen aufbewahren). Auf diesen Karten sind alle Powers aufgeführt (At-Will, Encounter, Daily, Utility), die auch zu den entsprechenden Klassen im „Arcane Power“-Quellenbuch zu finden sind. Wenn man als Spieler also bestimmte Powers daraus wählt, kann man einfach zur passenden Karte greifen und diese der Kartenhand des eigenen Charakters hinzufügen. So hat man immer den Überblick über seine Kräfte und welche davon gerade einsetzbar sind. Was inkonsequenterweise allerdings fehlt, sind Karten zu den jeweils drei bis vier Powers der Paragon Paths und die jeweils eine Power der Epic Destinies. (Ich nehme an, das war bei den „Martial Power – Power Cards“ auch schon so, aber hier fehlte mir das Quellenbuch zum direkten Vergleich.) Warum WotC diese knapp zwanzig Karten nicht noch beifügen konnte, entzieht sich meines Vorstellungsvermögens. Stattdessen wurde eine Handvoll leerer Karten beigelegt, auf denen man zur Not dann besagte Kräfte notieren könnte (was aber ja nicht im Sinne dieser „Power Cards“ sein sollte). Ein unnötiges, kleines Ärgernis. Die Karten selbst bestehen (man kennt das nun schon) aus stabiler Pappe und sind – je nach Power-Art – zur besseren Übersicht farblich voneinander abgesetzt. Zu jeder Power sind alle relevanten Informationen (wie auch im Quellenbuch) abgedruckt, also Keywords, Reichweite, Aktionsart, Ziel, Angriffs- und Verteidigungsmodifikatoren sowie Schaden und zusätzliche Auswirkungen. Natürlich fehlen einige Informationen auf den Karten, etwa die Attributsmodifikatoren des jeweiligen Charakters oder zusätzliche Boni durch Rasse, Klasse und Ausrüstung. Diese muss man auf ihnen nachtragen, wofür es freien Platz gibt. Am Besten steckt man die Karten hierfür in handelsübliche Sammelkartenhüllen und fügt diese Informationen dann mit einem Folienstift ein. Fazit: Wie schon ihre Pendants für die kämpfenden Berufe stellen die „Arcane Power – Power Cards“ eine praktische Lösung dar, um während des Spiels seine eigenen Fähigkeiten zu managen. Alle Magiekundigen, die Powers aus dem „Arcane Power“-Quellenbuch besitzen und sich ständiges Blättern in besagtem Buch oder einen Papierkrieg auf dem Spieltisch ersparen wollen, sind nach ein wenig Anpassungsarbeit mit diesen Karten sehr gut bedient. Negativ fällt allein auf, dass die Karten-Sets keine Karten für die jeweiligen Paragon Paths und Epic Destinies enthalten.


Arcane Power – Power Cards
Spielhilfe
Wizards of the Coast Inc. 2009
Sprache: Englisch
je 100 Karten (5 verschiedene Klassen erhältlich)
Preis: EUR 7,99 bis 9,99

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