Krempelkiste

Wer kennt sie nicht, die ominöse Krimskrams-Schublade, in der Ladekabel, Notizzettel und alter Tand ein unerklärliches Eigenleben führen? In „Krempelkiste“, der cleveren Puzzle-Neuheit von David Smith aus dem Hause Kobold Spieleverlag, wird genau dieser Alltagswahnsinn zur spielerischen Herausforderung.

von Sabrina

In „Krempelkiste“ (engl. „Junk Drawer“) räumen die Spielenden ihre persönliche Krimskrams-Schublade auf – zumindest spielerisch.

Jede Person erhält ein eigenes Schubladen-Tableau, das in vier Bereiche unterteilt ist. Jeder dieser Quadranten hat eine eigene Wertungsbedingung – mal soll eine bestimmte Fläche möglichst komplett gefüllt werden, mal dürfen bestimmte Ecken nicht belegt sein oder es geht um das clevere Gruppenbilden von Objekten. Die Spielrunden laufen simultan ab: Zu Beginn jeder Runde werden vier Gegenstandskarten gezogen und eine nach der anderen aufgedeckt. Alle müssen – und das ist der Kniff – genau diese Gegenstände in jeweils einen der vier Quadranten in ihrer Schublade unterbringen. Dann folgt die nächste Runde mit vier neuen Gegenständen bis eine Person keinen Gegenstand mehr platzieren kann. Die Herausforderung besteht darin, die Plättchen so anzuordnen, dass sie optimal in die Fächer passen und dabei die jeweiligen Sortierregeln erfüllen.

Da alle gleichzeitig agieren, gibt es keine Wartezeiten. Die Regeln von „Krempelkiste“ sind super flott gelesen und erklärt. Genauso flott ist es aufgebaut, gespielt und ausgewertet. Da sollten auch Menschen ohne Spielerfahrung keine Probleme haben. Es gibt eine Doppelseite mit einem Überblick der Materialien und dem Aufbau. Zwei weitere Seiten sind für das eigentliche Spiel und zu guter Letzt sind auf den letzten zwei Seiten „Szenarien“ mit möglichen Wertungskombinationen dargestellt. Ein schön aufbereiteter Wertungsblock macht das Zusammenzählen zu einem unkomplizierten Unterfangen. Daher für mich ein tolles Plättchenlegespiel für Familien und Wenigspielende.

Ich als Vielespielende ziehe Plättchenlegespiele wie „Patchwork“, „Bärenpark“ oder „Die Insel der Katzen“ allerdings vor. Die Gegenstände dort kommen nicht wie bei „Krempelkiste“ einer nach dem anderen blind ins Spiel und ich bin freier bei der Entscheidung des Einsortierens. Es braucht schon sehr viel Glück, dass die Gegenstände für mich passend kommen. Trotzdem würde ich es immer mitspielen, da es Spaß macht und als Absacker oder schnelle Runde zwischendurch super funktioniert. Die 39 Euro Anschaffungspreis sind allerdings `ne Hausnummer.

Übrigens: Sobald eine Person einen Gegenstand nicht legen kann, endet das Spiel und alle anderen müssen ihr Teil noch verbauen. Hausregel meinerseits: Die anderen dürfen entscheiden, ob sie den Gegenstand legen oder nicht legen wollen. Außerdem könnte es spannend sein, wenn alle unterschiedliche Herausforderungen bekommen. Probiert es mal aus.

Noch ein Bonbon zum Schluss: Mit zwei Spielen lässt sich „Krempelkiste“ sogar mit bis zu 8 Personen spielen. Aber du kannst „Krempelkiste“ auch alleine spielen und dein Puzzleglück herausfordern.

Fazit: „Krempelkiste“ punktet mit einfachen Regeln, schneller Spielbarkeit und nettem Puzzlefaktor. Dabei ist es familientauglich, ohne Kinder und Wenigspielende zu überfordern. Genau die Mischung, die man sich für einen entspannten Spieleabend im Kreise der Familie wünscht. Durch die variablen Wertungskarten und die Vielzahl an Gegenständen bleibt jede Partie frisch. Wer also seine innere Ordnungsliebe entdecken will, sollte der „Krempelkiste“ eine Chance für einen Platz im Spieleschrank einräumen.

Krempelkiste
Brettspiel für 1 bis 4 Spielende ab 8 Jahren
Davis Smith
Kobold Spieleverlag 2025
EAN:4255682705507
Sprache: Deutsch
Preis: 39,00 EUR

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