Swindler

Reiche Säcke beklauen, danach Aufträge erfüllen oder die Beute direkt verkaufen – darum geht es bei „Swindler“. Bis zu vier Spieler gehen rund 45 Minuten lang auf Beutezug.

von Alice

Bevor man auf Beutezug geht, legt man fest, welche der vier ausliegenden Aufträge man erfüllen möchte. Hierbei kann man das Risiko eingehen, gleich mehrere für sich zu reservieren oder in ungünstigen Fällen auch komplett verzichten. Beim Beutezug zieht man ein Plättchen aus einem der fünf unterschiedlich gefärbten Beutel. Diese haben jeweils eine unterschiedliche Wahrscheinlichkeit auf bestimmte Plättchen, weshalb sich strategische Überlegungen lohnen. Hat man ein Plättchen erhalten, steht man vor der Entscheidung, dieses zu behalten und den Beutezug zu beenden oder noch mehr zu stehlen. Zieht man ein Schädel-Plättchen, verliert man alle Beute-Plättchen in der Farbe des Beutels, auch Dinge, die man in vorherigen Runden gesammelt hat. Deshalb sollte man sich immer gut überlegen, ob sich das Risiko lohnt und wie viel man hortet.

Danach kann man die Aufträge abschließen, die man reserviert hat. Ohne Reservierung kann man den Auftrag nicht erfüllen, selbst wenn sonst alle Bedingungen erfüllt werden. Hat man sich zu viel vorgenommen, besteht jedoch die Möglichkeit, Siegpunkte zu verlieren, somit gilt auch hier ein sorgfältiges Abwägen des Risikos. Siegpunkte erhält man auch, indem die Beute an den Hehler verkauft, was sich vor allem für überflüssige Beute-Plättchen lohnt. Hat man genug Münzen, kann man sich eine der Komplizen-Karten kaufen, welche verschiedene Möglichkeiten bieten. Damit kann man seinen Mitspielern ordentlich eins auswischen, was häufig zu einer spannenden Wendung führt. Beispielsweise ist es möglich, einen Mitspieler zum Tausch eines Beute-Plättchens zu zwingen oder man erschleicht sich einen Anteil an der Beute eines anderen.



Im Laufe des Spiels gibt es immer wieder Razzien, wodurch man ins Gefängnis kommen kann, was bedeutet, dass man eine Runde aussetzt. Opfer einer Razzia wird man, wenn man durch die Erfüllung besonders lukrativer Aufträge zu viel Aufmerksamkeit erregt hat oder man zu viel Beute hortet.

Das Spiel endet, sobald der erste Spieler eine bestimmte Anzahl an Aufträgen erfüllt hat. Wie viele das sind, hängt von der Spieleranzahl ab. Da die Aufträge unterschiedlich viele Siegpunkte bringen, ist der Spieler mit den meisten erfüllten Aufträgen nicht zwangsläufig führend, weshalb man gegen Ende aufpassen muss, wodurch man Siegpunkte generiert.

Das Spielprinzip ist unkompliziert und in der Anleitung gut erklärt, sodass die Altersempfehlung ab 10 Jahre passend ist. Die Spielrunden sind spannend bis zum Schluss, da man selbst bei größerem Rückstand meistens noch gut aufholen kann. Die Komplizen-Karten sorgen für Dynamik, da diese nur in bestimmten Situationen gespielt werden können – meistens im Zug eines Mitspielers. Deshalb muss man oft schnelle Entscheidungen treffen, bevor die Voraussetzungen nicht mehr erfüllt sind. Strategische Überlegungen und Glücksfaktor bilden eine angenehme Mischung, wodurch für abwechslungsreiche Spielrunden gesorgt ist. Für Freude sorgt außerdem das liebevoll gestaltete Spielmaterial. Vor allem bleiben die lustigen Charaktere gut in Erinnerung, doch auch die Beutel liegen in schönen, kräftigen Farben vor und sind angenehm in der Handhabung.



Geeignet ist „Swindler“ für 2 bis 4 Spieler. Am meisten Spaß hat man zu dritt oder zu viert, da manche Komplizen und Sonderfähigkeiten, die man im Laufe des Spiels erhält, zu zweit manchmal nicht optimal sind, grundsätzlich bleibt aber der Spielspaß auch in kleiner Runde erhalten.

Fazit: „Swindler“ ist unkompliziert, dynamisch und spannend bis zum Schluss. Optimal für eine kurze Spielrunde für 2 bis 4 Spieler.

Swindler
Brettspiel für 2 bis 4 Spieler ab 10 Jahren
Matthias Cramer
Pegasus Spiele 2022
EAN: 4250231734403
Sprache: Deutsch
Preis: EUR 29,99

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