Federfall (Heldenwerk)

Ein neuer „Aventurischer Bote“, eine neue Ausgabe des Heldenwerks. So weit, so gewöhnlich. Ungewöhnlich ist aber, dass „Federfall“ endlich ein – in meinen Augen viel zu stiefmütterlich behandeltes – aktuelles Thema des aventurischen Metaplots aufgreift. Worum es geht, das erfahrt ihr in folgender Rezension.

von André Frenzer

Der Sternenfall war das Ereignis, dass hintergrundtechnisch die fünfte Edition des „Schwarzen Auges“ einleitete. Seither ist zwar schon reichlich Zeit vergangen, viel Material erschien rund um dieses Thema allerdings nicht. Umso schöner, dass „Federfall“ diesen Teil des aktuellen Metaplots noch einmal aufgreift.

Es geht um einen Stern, der aus dem Sternbild des Raben auf Dere niederging. Der kleine Stern Rijsha, eine seiner Schwanzfedern, ging in der Nähe von Omlad im Amhallassih nieder. Während die Bevölkerung von all dem kaum etwas mitbekam, sind Gelehrte wie Schatzsucher auf den Einschlag aufmerksam geworden. Und so verwundert es nicht, dass sich alsbald einige Gestalten auf den Weg zur Einschlagstelle machen werden – darunter auch die Helden, die im Auftrage eines jungen Borongeweihten handeln. An dieser Stelle sei mit der Inhaltsangabe Schluss gemacht, um nicht zu viel der Handlung vorwegzunehmen.

„Federfall“ ist ein hübsch aufbereitetes und abwechslungsreiches Abenteuer. Der Aufraggeber der Heldengruppe, Hochwürden Borello, wird plausibel in das Szenario eingeführt und ist ein absolut authentischer Auftraggeber. Mit Omlad und dem Amhallassih wurde ein zugleich wenig bespielter und doch interessanter Schauplatz gewählt, treffen hier doch mittelreichische und novadische Traditionen und Kulturen aufeinander. Das eigentliche Abenteuer bietet einen netten, kleinen Dungeoncrawl, ein wenig politisches Parkett, ein bisschen Detektivarbeit und mit Borello und dem Magier Zulqaman zwei unterschiedlichste, glaubwürdige Charaktere und nicht zuletzt eine Menge Anknüpfungspunkte: Je nachdem, wie die Helden das Finale gestalten, bietet es sich an, weitere Abenteuer an „Federfall“ anzuschließen.

Layout und Aufmachung orientieren sich natürlich an dem für die Reihe üblichen Design. Die wenigen Zeichnungen sind allesamt auf einem sehr ordentlichen Niveau. Die Dungeonkarte ist aufgrund des beschränkten Platzes wieder einmal ein wenig kleingeraten, doch sind alle wichtigen Informationen enthalten. Ansonsten ist technisch aber wie so oft nichts auszusetzen.

Fazit: „Federfall“ ist abwechslungsreich, gut ausgearbeitet und in seiner Kürze absolut angemessen präsentiert. Darüber hinaus greift es einen interessanten Aspekt des aktuellen Metaplots auf. Ein absolut lohnenswertes „Heldenwerk“.

Federfall (Heldenwerk)
Abenteuerband
Tina Hagner, Jens Marx
Ulisses Spiele 2019
16 S., PDF, deutsch
Preis: EUR 2,99

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