Pünktlich zu Weihnachten ist es endlich wieder an der Zeit, sich seine Kettensäge zu schnappen und den Horden von Untoten zu zeigen wo der Hammer beziehungsweise die Axt hängt. Vor mir liegt die neueste „Zombies!!!“-Erweiterung. Wie bereits bei den Vorgängern sind die enthaltenen 16 Kartenteile und die 32 Ereigniskarten in einer handlichen Pappbox untergebracht.

Der Titel „Totencampus“ lässt es bereits vermuten: Diesmal findet der Überlebenskampf auf einem Universitätsgelände (genauer: dem der Twilight University) statt. Optisch hat sich bei den Straßenkarten nicht viel verändert. Sie fügen sich hervorragend ins Gesamtbild der bisherigen Veröffentlichungen ein. Die Ereigniskarten sind derweil wie immer mit witzigen Einfällen gespickt, welche dem geneigten Horrorfan das eine oder andere Grinsen aufs Gesicht zaubern dürften.

Soweit also alles beim Alten. Kommen wir zu der wirklichen Neuerung in dieser Edition. Die so genannten „Guts Marker“ beziehungsweise in der deutschen Übersetzung schlicht „Mutmarken“ genannt. Man muss leider sagen, dass man mit „Mut“ zwar die korrekte sinngemäße Übersetzung gewählt hat, dass dadurch aber der Wortwitz des Originals verloren geht. Das Symbol auf den Markern stellt demnach ein paar Gedärme dar. Nach der Menge an Mutmarken, die man besitzt, richtet sich die Menge der Ereigniskarten, die man auf der Hand haben darf. Sollte man mal keine Mutmarken zur Verfügung haben, darf man zumindest noch eine Karte auf der Hand behalten. Für jede im Kampf gewürfelte 6 erhält beziehungsweise bei jeder 1 verliert man eine Mutmarke.

Das übrige Spiel läuft genauso ab, wie man es bereits von den Vorgängern kennt. Der Eingang zur Universität wird in den bereits vorhandenen Kartenstapel des Grundspiels gemischt. Jeder Spieler versucht entweder unbeschadet zum Hubschrauber-Landeplatz zu kommen oder 25 Zombies zu erlegen. Seinen Mitspielern kann (und sollte) man wie immer mit Ereigniskarten das Leben schwer machen.

Die große Frage stellt sich wie bei jeder neuen „Zombies!!!“-Erweiterung. Brauche ich eine weitere Box mit Kartenteilen? Alleine schon durch die platzbedingten Einschränkungen eines handelsüblichen Tisches ist es vermutlich nicht möglich, alle Erweiterungen gleichzeitig in einem Spiel zu verwenden. Klingt also eher nach einem „Nein“. Andererseits bringt jede neue Location eine ganz besondere Atmosphäre mit sich und das Design ist wie immer top.

Im Endeffekt sind es mal wieder die neuen Ereigniskarten, welche die aktuelle Box wirklich sinnvoll werden lassen. Jede neue Karte bringt eben Abwechslung ins gesamte Spiel und sorgt dafür, dass es nicht langweilig wird.

Laut Verpackung ist zum Spielen die Grundbox nötig, was aber vermutlich nur wegen der dort enthaltenen Zombies der Fall ist (neue Figuren sucht man in hier nämlich vergebens). Letztendlich kann man auch nur mit dieser Box spielen, indem man einfach am Eingang der Universität das Spiel beginnt. Bei mehr als zwei Spielern würde ich allerdings zu einer zusätzlichen Erweiterung raten, da man sonst einfach zu wenige Bewegungsmöglichkeiten hat.

Im Internet gibt es übrigens zahlreiche Varianten, um das Spiel etwas abwechslungsreicher zu gestalten. Da geht es beispielsweise um Rettungsmissionen im Sinne von „Escape from New York“ oder das Beschaffen von Benzin für den Helikopter. Gerade die relativ simplen Regeln laden quasi dazu ein, das Spiel seinen Vorstellungen anzupassen.

Fazit: Mit den richtigen Leuten macht auch diese Erweiterung wieder einen „Mords-Spaß“, die Mutmarken bieten eine interessante Regelergänzung und die neuen Ereigniskarten sind wie immer sehr unterhaltsam in ihrer Anwendung. Ich persönlich werde wohl noch das ein oder andere Mal die Twilight University besuchen.