Zombicide: Feuer frei

Man nehme einen Stift, zeichne einen kleinen Baustein auf ein Tableau, wiederhole das mehrmals – und schon sind alle eure Ängste und Sorgen vergessen! Was wie eine Zauberformel klingt, hat sich „Zombicide: Feuer frei“ zum Motto gemacht. Denn eure Waffen feuern in Form von Bausteinen, die die angreifenden Zombies zermürben und euch den rettenden Ausweg aus der Zombie-Apokalypse bringen.

von Daniel Pabst

„Zombicide: Feuer frei“ ist ein kooperatives „Flip-and-Write“-Spiel für 1 bis 6 Personen. Das neue Spiel von Asmodée enthält: 37 Karten, 72 Zombiekarten, 6 Überlebenden-Tableaus, 6 Boss-Tableaus, 6 Stifte und 1 Spielanleitung. Alle verkörpern hier Überlebende, die vereint einer Zombie-Apokalypse die Stirn bieten – oder aber gefressen werden!

Der Spielverlauf ist schnell erklärt und gliedert sich in zwei Runden: In der ersten Runde wird aufgerüstet, um möglichst effizient und rasch die Horden an normalen und besonderen Zombies besiegen zu können. In der zweiten Runde erscheint einer von sechs Bossen. Habt ihr bis dahin durchgehalten, steht euch beispielsweise ein „Supermonstrum“ oder der „Zombifant“ (also ein Superman-Zombie oder ein Elefanten-Zombie) gegenüber. Dieser Boss muss dann zusätzlich zu den noch lebenden Zombies zur Strecke gebracht werden. Dabei haben die Bosse nicht nur deutlich mehr Leben und verursachen mehr Schaden im Vergleich zu den normalen Zombies, sondern verfügen meist über Spezialfähigkeiten, die die Gruppe an Überlebenden besonders herausfordern.

Die Waffen, die charakterspezifisch sind, haben die Besonderheit, dass sie als Bausteine verwendet werden. Ähnlich eines „Tetris“-Bausteins werden diese auf den Tableaus der feindlichen Zombies eingetragen. Wie man es von „Flip-and-Write“-Spielen gewohnt ist, darf man hierbei nicht über den Rand und auch nicht über bereits bemalte Felder zeichnen. Die Tableaus sind mit einer Folie überzogen, die es mit den beiliegenden Stiften ermöglicht, die eingezeichneten Bausteine am Ende des Spiels wieder wegzuwischen. So gelingt ein sehr schneller Spielaufbau und auch Spielabbau, bei dem kein unnötiger Papiermüll entsteht.


 
Auch ein Solo-Spiel ist möglich. Denn jedes Tableau der Überlebenden hat eine Rückseite, auf der eine stärkere Version für den alleinigen Kampf gegen die Zombies aufgedruckt ist. Ganz allein ist man aber auch in den Solo-Partien nicht, da man durch Begleiter-Karten unterstützt wird. Zu beachten ist für das kooperative als auch für das individuelle Spiel, dass sich in den Regeln der 1. Auflage auf Seite 10 ein Fehler eingeschlichen hat, der – ohne Korrektur – das Spiel verändert. Richtigerweise heißt es: „Hinweis: Falls ein Überlebender keine Zombies an seinen eigenen Straßenfeldern hat, kann er seine Waffe nur verwenden, wenn sie eine große Reichweite hat (siehe Seite 14)“. Diese richtigen Regeln findet man online auf der Asmodée-Homepage: asmodee-resources.azureedge.net/media/germanyprod/Regeln/zombicide-feuer-frei-4015566604254-regel_v2.pdf.

„Zombicide: Feuer frei“ folgt der großen „Zombicide“-Brettspiel-Reihe von CMON. Die Illustrationen und das Design kommen einem bekannt vor, wenn man ein „Zombicide“-Brettspiel gespielt hat. Die detaillierten Plastikminiaturen dazu fehlen allerdings. Auch gibt es keine unterschiedliche Missionen oder Missionsziele. Die Aufgabe bei „Zombicide: Feuer frei“ ist auf das Minimum reduziert worden: Entkomme der Apokalypse, indem du die Zombies und den Zombie-Boss tötest, ohne dabei selbst das Zeitliche zu segnen.


 
Die vorgegebene Spieldauer von 30 Minuten pro Spielpartie verlängert sich je nachdem, wie viele Personen mitspielen. Auch die erste Partie braucht etwas mehr Vorbereitungszeit. Hat man dann aber seinen Charakter gefunden und gelernt, wie die Bausteine der Waffen am geschicktesten eingezeichnet werden, dann endet eine Partie auch nach gut 30 Minuten. Der Wiederspielwert ergibt sich zum einen aus den verschiedenen Bossen, die man alle einmal bezwungen haben möchte. Und zum anderen macht es Spaß, jeden Charakter ausprobiert zu haben. Hinzu kommen vier Schwierigkeitsgrade: einfach, normal, schwierig und Albtraum.



Zu empfehlen ist dabei, sich langsam dem „Albtraum“ zu nähern. Auch das Glück spielt eine Rolle bei diesem Spiel, da man nicht frei entscheiden darf, welche Waffe man benutzen darf. Das hängt nämlich davon ab, welche Farb-Karten gerade aufgedeckt wird. So kann man nicht allzu viel taktieren, was sich vor allem beim Solo-Spiel bemerkbar macht. Im Gruppenspiel dagegen kann man den Glücksfaktor etwas reduzieren, indem man schwächeren Charakteren teilweise mit den eigenen Waffen aushelfen kann.

Wer nicht nur auf Zombie- sondern auch auf Achievement-Jagd gehen möchte, bekommt mit dem kostenlosen Beiblatt einen schönen Bonus: asmodee-resources.azureedge.net/media/germanyprod/Regeln/zombicide-feuer-frei-4015566604254-errungenschaften.pdf. Damit kann man sich und den anderen Überlebenden beweisen, dass man ein Experte auf dem Gebiet der „Zombie-Apokalypse“ geworden ist.



Fazit: Dieses Spiel macht Spaß. Die Themen „Apokalypse“ und „Zombies“ sind gut mit den Elementen eines „Flip-and-Write“-Spiels kombiniert worden. Durch die sechs Charaktere, sechs Bosse und vier Schwierigkeitsgrade haben wir uns gleich mehrmals hintereinander in die Apokalypse begeben. Ob man am Ende den „Albtraum“ besiegt, hängt zwar davon ab, welche Charaktere man spielt und ob einem die Glücksfee hold ist. Aber wer sagt schon, dass das Überleben in einer Zombie-Apokalypse ein Zuckerschlecken sein würde? Von daher ist „Zombicide: Feuer frei“ sehr zu empfehlen.

Zombicide: Feuer frei

Brettspiel für 1 bis 6 Spieler ab 14 Jahren
Jordy Adan, Marco Portugalv
CMON/Asmodée 2023
EAN: 4015566604254
Sprache: Deutsch
Preis: EUR 24,99

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