Undo: Es lebe der König

Die Schicksalsweber sind wieder gefragt. Im achten Teil der „Undo“-Reihe reisen wir ins England des 13. Jahrhunderts, um die Schicksalsfäden am Hof des Königs neu zu verknüpfen. Immerhin geht es dabei um die Thronfolge, eine Intrige und einen vergifteten Kelch. Da müssen wir uns wohl ein bisschen anstrengen, um die Dinge zum Guten zu verändern.

von Oli Clemens

Auch bei „Es lebe der König“ bleibt „Undo“ seinen eigenen Wurzeln und seinem bewährten Spielprinzip treu.
Dreizehn Geschichtenkarten werden ausgelegt, eine davon gibt uns zu Beginn des Spiels einen ungefähren Einblick in das Szenario.

Am Hof trauert man um die Königin. An der Feier zu ihrem Gedenken bricht der König nach einem Schluck aus seinem Kelch zusammen. Ab dann müssen die Spieler selbst entscheiden, an welche der Ort und Zeitpunkte sie zurückkehren wollen. Springen sie lieber zurück in die Zeit, um einen Blick in die private Kammer des Königs drei Jahre zuvor zu werfen, besuchen sie die Steilküste kurz vor dem Tod der Königin oder belauschen sie, was im Beichtstuhl vor wenigen Wochen so alles passiert ist.

Leider können nicht alle Orte besucht werden, sodass miteinander diskutiert werden muss, bei welchem dieser Zeitsprünge sich die Geschehnisse wohl am besten verändern werden. Immerhin sollen die Eingriffe in die Zeitlinie ja für die Protagonisten positiv auswirken. Kann vielleicht sogar der Tod der Königin abgewendet werden?



Wenn man sich unsicher ist und mehr Infos für die Teamentscheidung braucht, kann man sich noch Hinweise geben lassen. Aber auch hier gilt: Sie sind knapp. Und was hat es mit den seltsamen Gerüchten auf sich, welche die Spieler aufgeschnappt haben?

Am Anfang tappt man total im Dunkeln, doch je länger die Zeitreise dauert, desto klarer werden die Zusammenhänge, was sich rund um den Hof des Königs wirklich zugetragen hat. Nach einer knappen Stunde ist das Erlebnis vorbei. Natürlich bietet „Undo“ auch in diesem Fall eine Zusammenfassung aller Handlungsstränge – für den Fall, dass man selbst nicht immer die glücklichsten Entscheidungen gefällt hat.



„Es lebe der König“ kann man nur einmal spielen, dann sind alle Geheimnisse gelüftet. Das ist in der „Undo“-Reihe so vorgesehen. Dafür lässt sich auch dieser Fall unproblematisch zurücksetzen und an Freunde weitergeben.

Fazit: 25 große und 67 kleine Karten, mehr braucht „Es lebe der König“ nicht, um ein Team von 2 bis 6 Personen ungefähr eine Stunde mit Knobelei zu beschäftigen. Auch wenn man mit dem Gefühl startet, dass alles irgendwie wohl zufällig ist, fügen sich bald die Informationen wie in einem Mosaik zu einem Bild zusammen. Die meiste Dynamik zur Lösung der Geschehnisse am Hof des Königs kommt allerdings von den Gesprächen, die am Tisch entstehen, und den Vermutungen und Theorien, die man sich gegenseitig um die Ohren haut. Wer die „Undo“-Reihe kennt, weiß, dass die Entscheidungen, welche die Gruppe fällt, nicht dynamisch ins Spielgeschehen eingreifen können. Daran scheiden sich die Geister. Wer aber wie gewohnt eine storylastige Rätselreihe sucht, findet mit „Es lebe der König“ genau das.

Undo: Es lebe der König
Kartenspiel für 2 bis 6 Spieler
Michael Palm, Lukas Zach
Pegasus Spiele 2021
EAN: 4250231728839
Sprache: Deutsch
Preis: EUR 9,95

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