Tiny Epic Dungeons

Goblin’s Coast wird von einer dunklen Bedrohung heimgesucht, die in den Hügeln lauert. Ihr folgt dem Ruf und wagt euch in die finsteren Tiefen des Dungeons. Dort warten böse Schergen, magische Fallen und mächtige Endgegner nur darauf, euch den Garaus zu machen. Schafft ihr es, die Stollen von den bösen Kreaturen zu befreien, bevor die Dunkelheit euch verschlingt und die Welt ins Chaos stürzt?

von Nick

Zum Spiel

„Tiny Epic Dungeons“ ist ein kooperativer Dungeon Crawler für 1 bis 4 Spieler, der in 2 Akte unterteilt ist. Im 1. Akt versuchen die Spieler, den Hort des Endgegners zu finden, den sie dann im 2. Akt bekämpfen müssen. Das Spiel dauert zwischen 30 und 60 Minuten.

Zum Ablauf

Zur Spielvorbereitung müssen die Dungeonkarten basierend auf der Spielerzahl gezogen werden. Dann kommen noch Schergenkarten (1 pro Spieler) und weitere Dungeonkarten plus die Horttürkarte dazu. Dies bildet den Dungeonstapel, aus dem der Dungeon geformt wird.

Nun wird der Startraum der Helden in die Tischmitte gelegt und an jede Seite eine Karte des Dungeonstapels verdeckt angelegt. Im Laufe des Spiels wird der Dungeon in jede Richtung erweitert, allerdings maximal 3 Karten auf jeder Seite des Starfelds. Auf diese Weise entsteht ein maximal 7x7 Karten großer Dungeon. Das Spiel heißt zwar „Tiny (Epic) Dungeon“, allerdings braucht man auf dem Tisch doch etwas Platz.

Dazu werden Beute-, Zauber-, Kobold- und Schergenkarten separat gemischt und beiseite gelegt. Dann wird ein zufälliger Endgegner gezogen und verdeckt als Fackeltableau neben den Dungeon gelegt. Auf das Startfeld wird noch ein Altarmarker gelegt, ebenso wird 1 Altarmarker pro Spieler genommen. Jeder Spieler sucht sich nun einen Helden heraus und das Spiel kann beginnen.



Die Helden besitzen die üblichen Werte, wie Gesundheit, Fokus, Geschwindigkeit und Verteidigung, dazu kommen Extrawerte wie Stärke, Gewandtheit und Intelligenz, die allerdings aus festen Werten bestehen. Helden könne in diesem Spiel nicht sterben, nur KO gehen. Das bremst sie etwas aus, aber Schlimmeres passiert nicht.

Gespielt wird im Uhrzeigersinn. Jeder Held kann eine Bewegungsaktion, eine Heldenaktion und eine beliebige Anzahl freier Aktionen ausführen. Nachdem ein Held seinen Spielzug beendet hat, wandert der Fackelmarker auf dem Endgegnertableau ein Feld weiter. Erreicht der Fackelmarker das letzte Feld (das Schädelfeld), verlieren die Spieler. Ebenso verlieren sie, wenn sie mit gezogenen Dungeonkarten keinen Weg mehr bilden können, die Horttür aber noch nicht gefunden haben.

Über die Dungeonkarten kommen auch die Tücken des Spiels zum Vorschein, da jede Dungeonkarte ihre Eigenheiten hat, wie Fallen, Portale oder Gegner. Kobolde sind hier besonders gefährlich, da maximal 4 von ihnen gleichzeitig im Dungeon sein dürfen. Wird dann ein 5. Kobold gezogen, ist die Partie ebenfalls verloren.

Dungeonräume können auch für Schätze (in diesem Fall Beute oder Zauber) durchsucht werden. Es gibt sogar Sets von legendären Gegenständen, die einen Kombi-Bonus geben (wenn man sie denn alle findet). Helden aufrüsten ist natürlich Pflicht, dieses ungeschriebene Dungeon-Crawler-Gesetz ist natürlich auch bei „Tiny Epic Dungeon“ Pflicht.

Seltener als Kobolde kommen sogenannte Schergen ins Spiel (1 pro Spieler), die mehr als 1 Lebenspunkt besitzen. Diese Lebenspunkte werden durch Herzmarker dargestellt, die später auch als Gesundheitsmarker für den Endgegner gelten.



Haben die Spieler den Hort entdeckt, beginnt der Kampf gegen den Endgegner. Hier kommen nun die zuvor erwähnten Altarmarker ins Spiel. Der Endboss ist allerdings nur schwer zu verwunden. Um ihm richtigen Schaden zuzufügen, müssen ihn die Spieler zu dem Altarmarker auf dem Startfeld locken, damit dieser verschwindet und so den Schutz des Bosses bricht. Je nach Spielerzahl besitzt der Boss auch mehrere Herzen, die unabhängig voneinander auf 0 gebracht werden müssen, um den Boss zu besiegen. Natürlich läuft nebenher der Fackelmarker munter weiter der Dunkelheit entgegen, Eile ist also geboten. Keine Zeit zum Ausruhen für die Helden.   

Es gibt auch einen Solo-Modus, bei dem der Spieler allerdings trotzdem mit 2 Helden spielen muss.

Bewertung

Ist es euch auch schon mal so ergangen, dass ihr auf einer Party wart und Lust auf einen Dungeon Crawler hattet, aber niemand hatte einen zur Hand? Nein? Mir auch nicht. Aber WENN so etwas mal passieren sollte, hat man jetzt keine Ausrede mehr, das Spiel wäre zu groß für die Handtasche gewesen oder so. „Tiny Epic Dungeon“ kommt in einer kleinen, handlichen Packung daher (ca 23x12 cm), die leicht unterzubringen ist. Und es ist ordentlich gefüllt. 8 Heldenminiaturen (Plastik) und 13 Meeples für die Schergen, Kobolde sowie den Endgegner, 4 Würfel, Dungeonkarten und Helden- und Monstertableaus. Tolle Ausstattung für so einen Winzling. Designtechnisch ist alles sehr gute Qualität und farbenfroh, da habe ich bei Vollpreis-Brocken schon Schlechteres gesehen. Das Spiel an sich ist ein unkomplizierter Dungeon Run, ohne zu viel Komplexität, aber mit genug Tiefe für genaueres Überlegen (eventuell sogar Taktieren, aber das ist meist nicht so mein Spielstil).

Fazit: Ein sicherer Griff für Dungeon-Crawler-Fans, die mal eine „Mini“-Variante gesucht haben und für Crawler-„Neulinge“, die nicht gleich einen Sack Gold auf der Theke liegen lassen wollen, um mit einem der größeren Brocken zu starten. Meine Damen und Herren, in den Dungeon, fertig … los!

Tiny Epic Dungeon
Brettspiel für 1 bis 4 Spieler ab 12 Jahren
Scott Almes
Gamelyn Games/Asmodee 2022
EAN: 4015566603783
Sprache: Deutsch
Preis: EUR 34,95

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