Star Wars PocketModel TCG: Scum & Villainy

Was verbinden wir mit „Star Wars“? Fulminante Raumschlachten, dramatische Bodenoffensiven, Rebellen, Imperiale, Jedi-Ritter, X-Wings, TIE-Fighter und Sternenzerstörer. All das wurde uns in den drei bislang für das „Star Wars Pocket Model TCG“ existierenden Sets reichlich geboten. Doch eine wichtige Facette fehlte bislang: die Halbwelt der schummrigen Cantinas und der lebendigen Raumhäfen, die charismatischen Schurken und die eiskalten Kopfgeldjäger aller Couleur. Nun gibt es sie: Willkommen zu „Scum & Villainy“!

von Bernd Perplies

 

„Scum & Villainy“ ist der Titel des vierten Spielsets für das das „Star Wars PocketModel“-TCG von WizKids. 42 neue Miniaturen auf 18 Styrol-Karten und 60 neue Spielkarten erwarten denjenigen, der bereit ist, den Fuß auf gesetzlose Welten zu setzen und das eigene Schiff in den Äußeren Rand der Galaxis zu lenken. Zwei neue Symbole (darunter ein Power-Symbol!), eine neue Zielkartenart und ein äußerst cooles Chrom-Schiff (Foil PocketModel) bringen harte Bandagen und echten Stil in den Krieg der Sterne.

Verkauft wird das Set, wie immer, in Game Packs, die bis zu 8 PocketModels auf 2 Styrolkarten, 6 Spielkarten, die Regeln, und 2 Miniwürfel enthalten. Aufkleber, wie noch in „Order 66“ gibt es nicht mehr. Dem gestandenen Sammler fällt positiv auf, dass auf den Styrolkarten keine Treffermarken mehr drauf sind, das heißt, es bleibt mehr Platz für Fahrzeugbauteile – der auch tatsächlich sehr gut genutzt wird. Einsteiger schauen dabei natürlich in die Röhre und müssen sich mit alternativen Treffernmarken behelfen oder ein paar Game Packs älterer Sets kaufen.

Erneut gibt es ein Themendeck, das diesmal unter dem explosiven Namen „Thermal Detonation“ läuft. Darin sind 8 PocketModels des normalen Sets (Jango Fetts „Slave I“, Dash Rendars „Outrider“, 2 Dewback Rider, 2 Swoop Racer) enthalten, die jedoch im Gegensatz zu ihren regulären Pendants im „battle damaged look“ bemalt sind. Des Weiteren finden sich ein vorkonstruiertes 30-Karten-Deck (das mit „Zuckuss“, „4-LOM“, „Dengar“, „Darth Vader“ und „Anakin Skywalker“ immerhin fünf coole Rares enthält, wenngleich die letzten zwei aus dem alten Premiere-Set sind), 2 Miniwürfel sowie ein Heft mit Regeln und Spieltipps in der Pappbox. Die Set Checklist, die auf der Verpackung angepriesen wird, habe ich vergeblich gesucht (was bedeutet: Man muss sie sich mal wieder auf einer Internet-Fanpage runterladen, weil sie nirgendwo im regulären Set zu finden ist. Schande…)

Das Set birgt drei spieltechnische Neuerungen:

Das neue „Ruthless“-Symbol steht für Abschaum wie Boba Fett, Jabba und Zam Wessell und repräsentiert deren Gnaden- und Skrupellosigkeit im Kampf am Rande der Galaxis. Es zeichnet sich durch besonders viele Karten mit Angriffsboni aus. Das „Veteran“-Power-Symbol findet sich dagegen vor allem auf kampferprobten Rebelleneinheiten, die sich unter all den Schurken und Halsabschneidern tummeln – etwa die B-Wings der „Nova Squadron“. Wie auch die anderen Power-Symbole bietet dieses eine dauerhafte Sonderfähigkeit, die sich wie folgt liest: „Zerstört eine Einheit eine Einheit mit gleich vielen oder weniger Sternen, wird ihre Basis umgedreht und die dort abgedruckten Werte verwendet. Diese Einheit beginnt das Spiel mit der Seite, die das Veteran-Symbol zeigt.“

Ein neuer Kartentyp sind die „vorgeschobenen Ziele“ (forward objectives), die in der Kampfzone ausgespielt werden dürfen. Man darf nur jeweils ein „vorgeschobenes Ziel“ im Spiel haben und auch nur speziell gekennzeichnete Ziele dürfen als solche gespielt werden. Dafür verbrauchen sie keinen Platz in der eigenen Heimatzone wie normale Zielkarten und wenn ein „vorgeschobenes Ziel“ vernichtet wurde, kann man im nächsten eigenen Zug schlicht ein neues auf den Tisch bringen (erhält allerdings keinen Nachschub). Hier mag sich so manche Spieleraktie von einem zum anderen Moment gewaltig verändern.

Zuletzt erfreuen viele neue Fahrzeuge und Schiffe des Sammlers und des Spielers Herz. So finden sich natürlich die „Slave I“ – sowohl in Jango-Fett-Blau, als auch in Boba-Fett-Grün – in dem Set, ebenso Dash Rendars Schmugglerschiff „Outrider“ (bekannt aus „Schatten des Imperiums“) und Booster Terriks roter Sternenzerstörer, die „Errant Venture“ (die in den „X-Wing“-Romanen von Michael Stackpole in das Expanded Universe eingeführt wurde). Zu den weiteren Miniaturen gehören Stormtrooper auf Dewbacks, Lukes T-16 Skyhopper, Z-95-Headhunter, Cloud Cars von Bespin, ein Jawa Sandcrawler und Padmes Luxury Yacht – komplett in glänzendem Silber! Auf den Kampfkarten sind derweil die Konterfeis der üblichen Verdächtigen aus der Halb- und Unterwelt zu finden: neben den bereits genannten etwa Bossk und Biggs Darlighter, Lukes Kumpel von Tatooine – und sein Foto stammt sogar aus einer Deleted Scene!

Fazit: „Scum & Villainy“ erweitert die „Star Wars“-Galaxis und gleichzeitig auch das „Pocket Model TCG“ um eine ganz neue Facette und bietet entsprechend eine wahre Fülle an völlig neuen PocketModels und Kartenmotiven. Zielkarten in der Kampfzone und das gefährliche Veteran-Symbol bringen ein Element der Unwägbarkeit ins Geschehen – Dieben, Renegaten und Söldnern höchst angemessen. Ein Set, nach dem sich Jabba die fleischen Hände reiben würde!


Star Wars PocketModel TCG: Scum & Villainy
Sammelkartenspiel-Erweiterung
Ethan Pasternack, Mike Elliot, Matt Robinson
WizKids 2008
4-8 PocketModels, 6 Karten, 2 Mini-Würfel, Bauanleitung, Regeln, englisch (Game Pack)
8 PocketModels, 30 Spielkarten (vorkonstruiert), Strategieheft, englisch (Theme Deck)
Preis: EUR 4,99 (Game Pack)/ EUR 9,99 (Theme Deck)

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