von André Frenzer

Auf insgesamt 53 Spielkarten im gewohnten „Skat“-Format finden sich verschiedenste Fallen wieder. Das Set ist entweder als rasche Nachschlagehilfe zu gebrauchen oder sogar als Zufallsgenerator, wenn der Spielleiter die unterschiedlichen Fallen vorher nicht festlegen möchte. Eine einzelne Karte fasst die notwendigsten Regeln im Umgang mit Dungeonfallen noch einmal zusammen, dann geht es gleich in die Vollen:

Vorgestellt werden fünfzehn verschiedene Falltüren, unter denen so unliebsame Überraschungen wie Speergruben, Wassergruben oder Rutschen lauern können; sechzehn verschiedene Pfeilschussfallen, von denen besonders die magischen Varianten interessante Ergebnisse versprechen; neun verschiedene Klingenfallen, sieben Quetschfallen, in denen die Decke zur tödlichen Gefahr wird sowie noch einige Klassiker wie die rollende Steinkugel oder der sich mit Wasser füllende Raum. Neben einer kurzen Beschreibung der Funktionsweise der einzelnen Fallen finden sich alle relevanten Spielwerte auf der Karte wieder.

Die Sammlung unterschiedlicher Fallen ist tatsächlich ein nettes Gimmick, um im Rahmen eines zünftigen Dungeoncrawls rasch das eine oder andere Regelelement zur Hand zu haben. Für ein wirklich gutes Produkt fehlen mir aber einige Elemente:

1. Illustrationen. Bis auf die immer gleiche Rückseite wurden dem Kartenset keinerlei Illustrationen spendiert. Da gerade die Karten mehr Haptik ins Spiel bringen können, hätte ich mir hier wirklich mehr aventurisches Flair versprochen.
2. Abwechslung und Kreativität. Natürlich gibt es verschiedene Arten von Falltüren. Doch gleich fünfzehn Slots auf den schlussendlich immer gleichen Mechanismus zu verschwenden, ist dann in meinen Augen doch zu viel des Guten. Dafür haben es ausgefallenere Fallen – wie beispielsweise Fallen mit Tieren oder Monstern, verschiedene magische Fallen oder komplexere Todesmechanismen – gar nicht in die Sammlung geschafft.
3. Ein Gespür für „Dungeons“. In meinen Augen kann eine Falle als „Zufallsbegegnung“ im Dungeon ihre Wirkung nie vollends entfalten. Eine gelungene Falle sollte von den Spielern und ihren Helden entdeckt werden können und sollte entsprechende Ankündigung erfahren. Der Zufallsmechanismus des Kartenziehens läuft dem natürlich zuwider und dürfte höchstens in seltenen Fällen zum Tragen kommen.

Fazit: Das Spielkartenset „Falltüren & Speergruben“ ist eine nette Ergänzung zum Spielleiterschirm „Katakomben & Ruinen“, richtet sich aber in erster Linie an die Spielleiter, die wenig Zeit in Dungeons verbringen wollen oder wenig Vorbereitung investieren möchten. Schlussendlich ist mir die Sammlung zu eintönig und uninspiriert, um dauerhaft unterhaltsam sein zu können.

Spielkartenset Falltüren & Speergruben
Spielkartenset
Lena und Matthias Kalupner
Ulisses Spiele 2018
ISBN: n.a.
55 Spielkarten, deutsch
Preis: EUR 9,95

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