Schreine des Sigmar

Das Imperium verehrt viele Götter, doch sein Gründer Sigmar steht allen voran. Und so findet man neben den Tempeln in den großen Städten landauf und landab auch immer wieder Schreine, ob in kleineren Orten oder sogar einfach an einer Straße gelegen. Und so mancher Schrein birgt ein Geheimnis, das den Gläubigen überraschen kann.

von Ansgar Imme

Bei Ulisses Spiele beziehungsweise Cubicle 7 dauert es – auch aufgrund der längeren Freigabedauern bei Games Workshop – öfter ein wenig, bis eine neue Publikation zu „Warhammer“ erscheint. Zur Überbrückung gibt es kleine Kurzabenteuer oder Spielhilfen, die schnell spielbar sind oder Anregungen für Abenteuer enthalten.

Nach „Gebäuden des Reiklands“ und „Monumenten des Reiklands“ widmet man sich nun auf 15 PDF-Seiten in der Spielhilfe der Beschreibung von fünf Schreinen des Imperiumsgottes Sigmar sowie stellt Abenteueraufhänger vor. Dazu ist für jeden Schrein eine Tabelle mit Segnungen für die enthalten, die Sigmars Gunst verdienen.

Die Schreine sind größtenteils im zentralen Imperium mehr oder weniger entfernt von der Hauptstadt Altdorf gelegen. Aber für alle bietet sich auch einfach die Möglichkeit, sie für eine Kampagne oder einen Spielabend an andere Orte zu versetzen, da sie nicht absolut an bestimmte Gegenden gebunden sind. Ob in einer kleineren Stadt, in einer ländlichen Gegend, im tiefsten Wald oder einem verlassenen Dorf – man kann die Schreine mit wenig Aufwand versetzen.

Inhaltlich sind auch die Hintergründe der Schreine neben den örtlichen Unterschieden durchaus abwechslungsreich. Es gibt den Steinplatz-Schrein in der Stadt Delberz, wo sich als Reliquie die abgetrennte Hand des Großtheogonisten Helmgart findet, deren Fingernägel immer noch wachsen, obwohl die Hand vor 100 Jahren abgetrennt wurde. Oder einen alten Grabhügel als Andenken an Uathach, Häuptling der Unberogen, der für Sigmar zur Gründung des Imperiums kämpfte. Außerhalb des Bögentals ist er aber weitgehend unbekannt. Mitten im tiefsten Reikwald, an der Kreuzung zweier Wege, steht eine sieben Meter hohe Holzsäule, auf der eine Sigmar-Anhängerin lebt und fastet und damit ihre Hingabe an den Imperiumsgründer ausdrücken will. Aber auch ein Schrein im verlassenen Dorf von Lowengen oder im Stadttor von Fielbach gen Altdorf gelegen finden sich in der Spielhilfe.

Der Platz ist für jede Beschreibung knapp, zudem auch Cover und Inhaltsverzeichnis zu den 15 Seiten zählen. Dafür ist alles weitestgehend prägnant auf den Punkt gebracht. Die Abenteueraufhänger zeigen sich wie bisher in unterschiedlicher Qualität, ohne dass große Ausreißer nach oben oder unten zu finden sind. Für drei der fünf Schreine findet sich dazu eine wirklich schöne Illustration.

Wie schon beim Vorgänger zu den Monumenten hat sich der Autor bemüht, die Schreine unterschiedlich zu gestalten, sowohl von der örtlichen Ansiedlung, als auch dem Aussehen und dem Geheimnis dahinter. Dies geht dann auch von harmlos über listig bis düster, je nachdem welchen Stil die Runde bevorzugt. Interessant ist jeweils die Idee, dass beim Beten am Schrein eine Wirkung ähnlich einer Segnung eintritt, etwa ein Bonus auf eine Eigenschaft für einige Zeit. Nicht jeder Schrein gleicht einander, und man kann auch mal ganz andere Erfahrungen machen, wenn man betet. Der Spielleiter darf den Einsatz nur nicht übertreiben, um die Überraschung zu wahren.

Fazit: Auch hier gilt, dass Spielhilfe nicht essenziell ist, das Spiel aber durchaus bereichern kann. Die Abenteueraufhänger sind oft nichts Besonderes, können aber auch weggelassen werden, wenn man einfach nur Flair in die Runde bringen möchte. Mit einen kleinen Investition bekommt man erneut Zusatzmaterial, das ein Abenteuer erweitern oder die Beschreibungen der Welt verbessern kann.

Schreine des Sigmar
Quellenbuch
Simon Wileman
Ulisses Spiele 2024
ISBN: n.a.
15 S., PDF, deutsch
Preis: 3,99 EUR

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