Der finstere Gott Tzulan, der auch den Namen „der gebrannte Gott“ trägt, versucht in regelmäßigen Abständen, die Macht über den Kontinent Ulldart an sich reißen. Beinahe wäre es ihm einst schon gelungen. Doch die Priester des Kontinents haben aus der Vergangenheit gelernt, und sie beobachten die Zukunft. In zwei Jahren, im Jahre 444, ist es wieder soweit, so ihre Prophezeiung. Dann wird Tzulan wieder versuchen, die Macht über einen beeinflussbaren Herrscher und damit über die Welt zu erlangen.

Der 15-jähige Sohn des Königs von Tarpol, Prinz Lodrik, hat zurzeit aber ganz andere Probleme. Er ist nicht nur ungeschickt, sondern auch fett und ein Weichei. Also genau das, was man von einem schlechten Herrscher erwartet. Zu diesem wird er nach dem Tod seines Vaters werden, doch der König von Tarpol ist davon wenig begeistert, und so schickt er seinen Sohn unter einem anderen Namen in eine entlegene Provinz. Zusammen mit dem weisen Berater Stoiko und der Leichwache Waljakov macht man sich auf den Weg.

In der Fremde soll Prinz Lodrik den amtierenden Gouverneur ablösen. Dieser ist korrupt und knechtet sein Volk. Mit Hilfe seiner beiden Berater kann sich Lodrik in das Amt einarbeiten, und er beginnt sogar mit dem Training an der Waffe. Das liegt zum einen Teil auch an der schönen Tochter eines Großbauern und zum anderen an der Gefahr, in der er beständig schwebt.

Denn mit der Ablösung hat sich Prinz Lodrik in dem alten Gouverneur einen einflussreichen Feind gemacht. Er und seine alten Günstlinge trachten Prinz Lodrik nach dem Leben und haben einen Attentäter angeheuert. Außerdem sagt ein seltsames Mädchen dem Prinzen keine schöne Zukunft voraus, und an der Grenze wird ein Aufstand angezettelt. Es gibt also viele Probleme, mit denen sich der Prinz herumschlagen muss.

Der Wandel Lodriks vom dicken Tagträumer zum kämpferischen Herrscher für das Recht und Gute kommt sehr schnell und dabei verblassen auch die anderen Eigenschaften der Figur. Auch die beiden anderen Hauptfiguren neben dem Herrscher bleiben etwas blass. Man ahnt zwar, dass es da noch mehr gibt, aber es taucht nicht so auf. Die Grundidee des bösen Gottes, der einen Herrscher in Versuchung bringen will, ist nicht neu, aber gut umgesetzt.

Die Handlung lässt sich gut hören. Sie ist durchweg dynamisch und manchmal überschlagen sich auch die Ereignisse. Gerade zum Ende gibt es eine große Dramatik, die eine weitere „Lektüre“ unumgänglich macht.

Die gekürzte Lesung auf sechs CDs wird von Johannes Steck vorgetragen. Er gehört für mich mittlerweile zu den Sprechern, deren Lesungen ich bedenkenlos erwerbe. Die CDs befinden sich in einem schön gestalteten Pappcase.

Fazit: Johannes Steck macht auch bei dieser Lesung eine sehr gute Arbeit. Die gute Handlung vom neuen Star der deutschen Fantasy sorgt dafür, dass dieses Hörbuch zu einem Muss wird. Hoffentlich kommen bald die restlichen Bände.