von André Frenzer

Im Gegensatz zu den „Heldenwerken“ des „Schwarzen Auges“ erscheinen die „Pfotenwerke“ vorläufig nur als PDF-Datei. Außerdem werden sich auch Regelergänzungen oder neue Hintergrundinformationen in dieser Reihe wiederfinden und nicht ausschließlich (kurze) Abenteuer. Die „Pfotenwerke“ werden also eher als ergänzendes denn als reines Spielmaterial angesehen.

Zunächst widmet sich das „Pfotenwerk“ dem ersten Teil des Titels, dem Reiten. Dabei wird zunächst der Frage nachgegangen, welche Tiere als Reittiere für Erwachte infrage kommen – und vor allen Dingen, wie ein Erwachter an ein Reittier kommt. Denn das domestizieren von Haustieren – wie es die Menschlinge nun bereits seit Jahrhunderten tun – ist den Erwachten fremd. Oftmals sind potenzielle Reittiere (wie Hühner oder Hasen) sogar Beutetiere der nicht-erwachten Verwandtschaft. So mag es schwierig sein, ein Tier davon zu überzeugen, als Reittier herzuhalten. Dann werden Regeln für das eigentliche Reiten sowie den berittenen Kampf, flankiert von einigen neuen Fertigkeiten, vorgestellt. Diese Regeln finden sich bereits im Band „Jenseits der Türme“ wieder, werden hier aber der Vollständigkeit wiederholt.

Das zweite Kapitel widmet sich dann Kutschen und Wagen. Dabei gibt es Regeln für den Bau eines Fuhrwerks – die meisten Erwachten gelten bekanntlich nicht gerade als große Handwerker. Anschließend werden Regeln für das Fahren mit Fuhrwerken sowie für Kutschen im Kampf vorgestellt. Diese sind völlig ausreichend, um einen solchen Kampf in das eigene Abenteuer zu integrieren und wirken funktional. Gut gefallen hat mir hier der generell humoristische Ton, der sich nicht nur in den Hintergrundbeschreibungen, sondern auch in den Regeln für die klapprigen Gefährte, welche die Erwachten „Kutsche“ nennen, widerspiegelt.

Abgerundet wird dieses „Pfotenwerk“ dann mit den Spielwerten von potenziellen Zug- und Reittieren. Hier finden sich Hühner, Gänse, Schweine, Riesenlöffler und Ziegen wieder – da dürfte für jeden Erwachten das Passende dabei sein. Nebenbei erweitern die Spielwerte natürlich das generelle Bestiarium des Systems.

Das Layout ist ordentlich und übersichtlich, die Illustrationen auf einem guten Niveau. Das Korrektorat hat einen guten Job gemacht und kaum störende Rechtschreibfehler übriggelassen. Technisch ist damit auch diese „Die Schwarze Katze“-PDF einwandfrei.

Fazit: Eine schöne, nahezu komplette Ergänzung für „Die Schwarze Katze“. Wer mit dem Gedanken spielt, seine Spielgruppe mit Reittieren oder gar einer Kutsche auszustatten, wird hier alles Wichtige finden.

Reiten und Kutschen (Pfotenwerk)
Regelergänzung
Philipp Baas
Ulisses Spiele 2023
13 S., PDF-Datei, deutsch
Preis: 1,99 EUR

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