Gruselkabinett 21: Der Hexenfluch

Bei Titania Medien ist es mittlerweile üblich, dass immer zwei Hörspiele auf einmal veröffentlicht werden. Neben dem sehr guten Hörspiel „Der Werwolf“ ist „Der Hexenfluch“ nach der Vorlage von Per McGraup das zweite, das im Oktober 2007 zum Kauf angeboten wird.

von Thomas König

 

Das Hörspiel beginnt mit der Schilderung einer Hexenverbrennung. Die Hexe Katrina van Kampen steht auf dem Scheiterhaufen, auf den sie der Junker Harper gebracht hat. Kurz vor ihrem Tod verflucht sie ihn und seine Nachkommen. Dann verbrennt Junker Harper sie und kehrt zu seiner Frau heim. In einer schaurigen Nacht will er noch einmal nach den Tieren im Stall sehen und wird von dem Geist der Hexe heimgesucht. Der Stall brennt und mit ihm findet auch Junker Harper seinen Tod.

Dann kommt ein sehr guter Schwenk zur eigentlichen Handlung. Die Geschehnisse über die Hexenverbrennung waren ein Hörspiel, das den beiden letzten Harper-Schwestern im Jahre 1962 im Radio vorgespielt wurde. Im Rahmen eines Interviews zu Halloween sollen sie den Zuhörern von dem Fluch und den tatsächlichen Todesfällen berichten. Immer am 31.10. soll der Fluch zuschlagen und seine Opfer umbringen.

Nach der Radiosendung gehen die beiden ehemaligen Lehrerinnen nach Hause und hoffen, den heutigen Halloween-Tag gut zu überstehen. Eigentlich wollen sie ihn wie jeden Tag zu Hause verbringen, doch da bekommen sie das Angebot, als Babysitter zu arbeiten. Die beiden alten Damen nehmen des Geldes wegen an – und die Geschichte nimmt ihren Lauf.

Das Hörspiel hat eine Spieldauer von 60 Minuten und ist auf einer CD, die sich in einem normalen CD-Case befindet. Ein Booklet mit Sprecherliste und ein Katalog des Gesamtprogramms des Verlags liegen bei. Das Cover von Firuz Askin ist sehr gut geworden und zeigt die Verbrennung von Katrina van Kampen. Für alle Freunde der Reihe ist hier der Hinweis auf die zukünftigen Produktionen: So erscheinen im November noch „Der fliegende Holländer“ und „Die Bilder der Ahnen“. Im Frühjahr 2008 folgen Lovecrafts „Der Fall Charles Dexter Ward“ sowie „Die liebende Tote“ und „Der Leichendieb“.

Die Stimmen sind hervorragend besetzt und man hört viele bekannte Synchronsprecher. So zählen zum „illustren“ Ensemble etwa Edith Schneider (die deutsche Stimme von Doris Day und Ava Gardner) und Marianne Wischmann (Olivia de Havilland, Miss Piggy, Raquel Ochmonek in „Alf“ und Sylvia Fine in „Die Nanny“), sowie Uli Krohm (Omar Sharif), Marianne Groß (Meryl Streep), Melanie Hinze (Jennifer Love Hewitt), Klaus-Dieter Klebsch (Marlon Brando), Lutz Riedel (Timothy Dalton) und Uwe Büschken (Hugh Grant).

Fazit: Klasse fand ich den Einbau des Hörspiels im Hörspiel, der so geschickt den geschichtlichen Rückblick liefert. Hervorragend sind auch die Umsetzung und die musikalische Untermalung mit der nicht so typischen „Gruselkabinett“-Musik. Leider ist die Vorlage nicht ganz so schön, sodass die Handlung vorhersehbar ist. Das ist das einzige Manko an diesem Hörspiel. Sonst ist es sehr gut gemacht.


Gruselkabinett 21: Der Hexenfluch
Hörspiel nach einer Erzählung von Per McGraup
Stephan Bosenius, Marc Gruppe
Titania Medien/Lübbe Audio 2007
ISBN: 3785733496
1 CD, ca. 78 min., deutsch
Preis: EUR 7,95

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