Elisera

Vor 17 Jahren plünderte Urzak Blutaxt die Bergfeste Mailara. Dabei wurden nicht nur die Gebäude vollständig zerstört, die Orks ließen auch den Burgherrn Onthar gebrochen zurück. Denn sie hatten ihn nicht nur seiner Reichtümer beraubt, sondern auch Frau und Kind getötet. Doch nun hat ihm eine Seherin von einer ihrer Visionen berichtet: Elisera, seine Tochter, ist nicht tot, sondern wurde von den Orks versklavt und wird von ihnen gefangen gehalten. Zeit für junge und mutige Helden, die entführte Tochter aus den Klauen der Orks zu befreien.

von Nicolas Hohmann

„Elisera“ ist das erste Abenteuer für das deutsche „Rolemaster“ aus dem 13Mann-Verlag. Es ist insgesamt 48 Seiten stark, beinhaltet einige gut gezeichnete Schwarz-Weiß-Innenabbildungen und ein tolles, von Lucio Parillo gezeichnetes Frontcover. Das Papier und der Softcover-Einband sind robust, ebenso die Bindung. Die von der Sonnenfeste gewohnte Qualität.

Da es speziell als Einstiegsabenteuer konzipiert ist, zeichnet es sich durch Regelhinweise, vorgefertigte Charaktere und einen linearen Plot aus. Die vier Charaktere sind am Abenteueranfang kurz für den SL skizziert, hinten findet man dann für jeden SC einen doppelseitigen Charakterbogen – auf einer Seite die Spielwerte, auf der anderen Hintergrund und Rollenspielhinweise. Außerdem wurde eine außerordentlich praktische, vierseitige Regelzusammenfassung der Grundregeln in den Anhang gepackt.

Das Szenario beginnt ganz klassisch damit, dass die Abenteurergruppe erstmal zu einer solchen wird. Die SC lernen sich im Rahmen einer kleinen Verwechslung kennen und werden sogleich von Onthar, der in ihnen die Richtigen für seine Befreiungsaktion sieht, angeheuert. Nach kurzer Auftragsbeschreibung ziehen die frischgebackenen Abenteurer dann durch die Helka-Enge in die Ghalgratberge, wo sich das Lager des Orkstammes befinden soll. Schon der Weg dorthin birgt einige Gefahren, die vom SL modular in die Reise eingebaut werden können.

Anschließend erreichen die SC das Orklager, und sie müssen sich Gedanken machen, wie sie nun die Menschenfrau Elisera aus den Höhlen befreien können. Die Orkhöhlen sind klassisch durch eine Karte und entsprechende Texteinträge zu den Orten beschrieben. Die Spieler müssen jedoch nicht zwangsläufig Gewalt anwenden, um das Abenteuer zu schaffen. Hineinschleichen oder sogar Diplomatie sind ebenfalls gangbare Wege. Am Ende gibt es einen Showdown mit den Anführern des Orkstammes und eine kleine Überraschung, bevor man dann zur rührenden Szene, in der Vater und Tochter nach Jahren der Trennung wieder zueinanderfinden, übergehen darf.

Fazit: „Elisera“ ist als Einsteigerszenario gedacht und erfüllt seine Aufgabe als solches perfekt. Absolute Rollenspieleinsteiger werden richtigen Spaß am Abenteuer finden und diesen sei der Band ans Herz gelegt. Rollenspielveteranen, die jetzt in „Rolemaster“ einsteigen, können hier schon einmal bei einem einfachen Plot die Regeln erlernen und austesten, bevor es an herausforderndere Questen geht. „Rolemaster“-Experten werden dem Abenteuer außer als Sammlerstück, „der Vollständigkeit halber“ eher weniger abgewinnen können.


Elisera (TA1 Abenteuer in Trion)
Abenteuerband
Sebastian Witzmann
Sonnenfeste 2008
ISBN: 9783981171822
48 S., Softcover, deutsch
Preis: EUR 9,95

bei amazon.de bestellen