Rund 1000 Jahre nach den Ereignissen der „Elfen“-Trilogie spielt die Handlung der „Elfenritter“. Ein ferner Nachfahre von Alfadas herrscht über das Fjordland und er selbst ist nur noch ein Mythos. Außerhalb der Fjordlande ist der Tjured-Glaube die hauptsächliche Macht. Ihre Ordensritter verbreiten mit Wort und Schwert den Glauben, und so langsam nähern sie sich dem Norden.

Auch Königin Emmerelle weiß, dass ihre Macht bedroht ist, wenn das Fjordland fällt, und so unterstützt sie mit ihren Getreuen die Königsfamilie. Aber auch sie kann nicht verhindern, dass der König im Feindesland stirbt und Gishild, die einzige Überlebende aus der Linie Alfadas, gefangen genommen wird.

Die Ordensritter verfolgen dabei einen hinterhältigen Plan. Sie wollen Gishild zu einer Anhängerin ihres Glaubens erziehen und sie dann auf den Thron im Fjordland setzen. Nach einiger Zeit gibt Gishild tatsächlich ihren Widerstand gegen die Entführer auf und freundet sich sogar mit ihren Mitnovizen an. Das gemeinsame Leid während der harten Ausbildung und die Demütigungen schweißen zusammen.

Unter den Novizen ist auch der junge Waisenjunge Luc de Lanzac. Er ist ein Außerseiter, der seine eigene Meinung hat und auch Befehle nicht ohne Widerspurch befolgt, wenn er sie für falsch hält. So ist er unter den Ausbildern nicht sehr beliebt und durch seine besondere Gabe der Heilung steigert er ihren Argwohn noch. Nur wenige innerhalb des Ordens wissen um die Macht dieser besonderen Fähigkeit. Sie ist eine starke Waffe im Kampf gegen die magischen Feinde und so entsteht ein Ränkespiel innerhalb der Kirchen um den Jungen.

Die Elfen ahnen davon nichts und sind immer noch auf der Suche nach Gishild. Sie wollen sie um jeden Preis befreien, und so entschließt sich die Königin Emmerelle zu einem Angriff gegen die Ordensburg.

Auch „Albenmark“ erleidet das Schicksal eines jeden Mittelbandes eine Trilogie – das gilt für Roman wie Lesung. Die Ereignisse aus dem ersten Band werden fortgeschrieben beziehungsweise -erzählt und die Basis für das große Finale im dritten Band wird gelegt. Dabei werden neue Fragen aufgeworfen und am Ende des Buches sorgt ein Cliffhanger für die Spannung auf den finalen Band.

Dabei gelingt es dem Autor dieses Problem sehr gut zu lösen. Die Handlung ist durchweg spannend und vielschichtig. Da ist zum einen die Suche nach Gishild, die Entwicklung von Gishild und Luc, sowie ihre Liebe zueinander, und schließlich das Leben der Elfen und Menschen. Es passiert viel und zu keiner Zeit kommt Langeweile auf.

Der Autor mischt hier geschickt die erzählenden Elemente mit der nötigen Action, die das Tempo in die Handlung bringt. Dabei stehen die beiden Hauptfiguren, die sich sehr gut entwickeln, im Vordergrund. Im Hintergrund läuft gut zu erkennen der rote Faden und die Verbindung zwischen klassischer Fantasy und nordischer Mythologie gelingt erneut. Schön ist, dass es keine klare Schwarz-Weiß-Zeichnung gibt, sondern die Grenzen zwischen gut und böse verschwimmen.

Die gekürzte Lesung besteht aus sechs CDs. Als Sprecher fungiert wieder, wie auch bei der „Elfen“-Reihe und dem ersten Teil der „Elfenritter“, Hans Peter Hallwachs. Mittlerweile verbinde ich die charismatische Stimme schon mit den Elfen, und dadurch ist man sehr schnell wieder in der Handlung.

Ein Booklet liegt in der Box. Die Illustration richtet sich an die des Romans.

Fazit: Auch der „Elfenritter“-Zyklus ist sehr gut. Nach seinem großen Erfolg mit der „Elfen“-Reihe gelingt es dem Autor, in der bekannten Welt einen weiteren gelungenen Zyklus zu platzieren. Hans Peter Hallwachs macht dabei wieder einmal eine sehr gute Arbeit, und so bleibt die Spannung auf den letzten Band.