Es herrscht Krieg zwischen den Schwarzen Lords und den Reichen der Menschen. Vor einigen Jahren haben die Schwarzen Lords die Stadtfestung Torgar und die umliegenden Länder erobern können. Nunmehr holen sich die Menschen ihr Land zurück – Stück für Stück. Hierzu hat der Prinz von Eru eine Armee aufgestellt und führt diese Richtung Torgar. Der Einsame Wolf hat nun die Wahl, ob er sich dem Heer des Prinzen anschließen oder sich lieber auf eigener Faust durch die unsicheren Lande durchschlagen möchte.

Beide Wege nehmen etliche Abschnitte im Buch ein und bieten sehr unterschiedliche Abenteuer. Der erste Weg besteht fast ausschließlich aus der Schlacht um die Stadt Cetza, den letzten Vorposten vor Torgar. Der Leser kann sich je nach Mut beziehungsweise Übermut an den Geschehnissen beteiligen, und, wie es sich für einen wahren Helden gehört, den entscheidenden Kampf gegen den Heerführer der Schwarzen Lords führen. Der Weg ist sehr kämpferisch und ohne das Sommerschwert vermutlich kaum zu schaffen.

Beim zweiten Weg ist der Leser auf sich allein gestellt. Er erhält den Hinweis, dass der Partisanenführer Sebb Jarel ihm helfen könne, nach Torgar zu kommen. Als Waldläufer des Prinzen getarnt macht er sich daher auf, eben diesen zu finden. Doch die Suche gestaltet sich als schwerer als gedacht. Der Einsame Wolf trifft zwar schnell auf Partisanen, aber diese sind ungewöhnlich misstrauisch, und nur ein falsches Wort kann genügen, um diese gegen einen aufzubringen. Es ist daher eher unwahrscheinlich, dass es der Leser schafft, Sebb Jarel zu finden. Viel wahrscheinlicher ist es, dass er sich – unbeabsichtigt – die Partisanen, die im Grunde für die gleiche Sache kämpfen wie er, zum Feinde macht, und sich daher allein durch die Wildnis schlagen muss. Beide Wege führen schließlich in Torgar zusammen, wo es dann gilt, die Steine zu gewinnen. In Torgar erwarten den Leser dann noch gefährliche Feinde und ein Ende, das in den bisherigen Bänden so nicht vorkam.

Von der Idee ähnelt der Band sehr einigen Vorgänger, bei denen es ebenfalls oft galt, sich durch ein vom Feind besetztes Gebiet zu schlagen, um an einen geheimnisvollen Ort zu gelangen, wo sich der Stein befunden hat. Insoweit wird hier wenig Neues geboten. Die Begegnungen sind zwar nach wie vor interessant und spannend, übersteigen aber nur selten das Mittelmaß. Schön ist hingegen, dass der Leser zahlreichen Personen begegnen kann, die er aus früheren Bänden schon kennt. Dabei handelt es sich sowohl um Freunde, als auch um Feinde.

Bewegend fand ich war, dass der Leser manchmal sehenden Auges gezwungen war, mit Partisanen zu kämpfen (und sie zu töten), mit denen er lieber Freundschaft geschlossen hätte. Weniger schön ist, dass die Gegner durch die Bank hindurch sehr stark sind. Es gibt kaum Kämpfe, bei denen der Gegner keine Kampfstärke von unter 20 hatte. Wer also das Buch losgelöst von der Serie spielt (und folglich einen schwächeren Helden hat), der hat im Grunde kaum Chancen, das Abenteuer erfolgreich zu bestehen.

Im Zusatzabenteuer „Echos des verlorenen Lichts“ schlüpft der Leser abermals in die Rolle des Einsamen Wolfes und muss sich durch einen Ort zwischen den Welten schlagen. Das Abenteuer ist ein geschickt eingefügtes Bindeglied zwischen Band 10 und 11.

Fazit: Auch wenn das Buch nicht zu den Besten der Serie gehört, so bietet es immer noch solide Unterhaltung und ist sein Geld allemal wert. Für Freunde der Serie ein Muss. Der Gelegenheitsspieler sollte hingegen lieber zu einem anderen Band der Serie greifen.