Vieles von dem, was ich bereits für die Geschwistersets „The City“ und „The Dungeon“ schrieb – ein Dreier-Pack, das jedem Spielleiter die wirklich essenzielle Grundausstattung an modularem Kartenmaterial zur Verfügung stellt –, gilt auch für „The Wilderness. Im Gegensatz zu den alten „Dungeon Tiles“-Sets, die nur durch einen Papierumschlag geschützt und in Folie eingeschweißt verkauft wurden, kommt dieses Set in einem stabilen Pappkarton daher, umgeben von einer Hülle aus dünnem, lackierten Karton, auf dem der Name des Sets, eine kurze Beschreibung und ein paar Beispiel-Tiles abgebildet sind. Dieser erste Eindruck ist sehr gut. Vor allem der Karton ist praktisch, denn man kann in ihm seine Dungeon-Tiles sehr schön aufbewahren. Außerdem können sowohl Deckel als auch Boden netterweise als leicht erhöhte 9x12-Felder-Hügel genutzt werden – es sind grüne Wiesen mit ein paar Bäumen und Steinbrocken samt angedeutetem Feldraster darauf abgebildet.

Öffnet man die Box findet man zehn der bekannt stabilen und beidseitig bedruckten Pappbögen, in denen die ausstanzbaren Tiles stecken, darin. Das entspricht bei einem Preis von ca. 20 Dollar vom Wert her ziemlich genau dem, was die regulären „Dungeon Tiles“ bieten, die stets 6 doppelseitig bedruckte Pappbögen zum Preis von ca. 12 Dollar an den Mann bringen. Jeder Bogen kostet also konstant 2 Dollar. Die stabile Pappbox gibt es kostenlos dazu – und Sammler von „Dungeon Tiles“ können hierin beispielsweise auch ihre anderen Sets lagern, die ja ohne schützende Box verkauft wurden und werden.

48 doppelseitig bedruckte Tiles befinden sich auf den zehn Bögen. Das ist vergleichsweise wenig, macht aber in der Wildnis sogar Sinn, denn während ein Dungeon eher auf enge Räume und Gänge setzt, hat in der freien Natur ein wenig Raum zur Encounter-Gestaltung durchaus seine Berechtigung. Ingesamt 6 (doppelseitig 12) solche großen 8x8-Tiles sind vorhanden, die unter anderem ein kleines Zeltlager, die Holzhütte eines Eremiten, eine Opferstätte, eine Turmruine, eine Brücke, einen See und ansonsten freie Landschaft zeigen. Ergänzt wird das Ganze durch kleinere Tiles, auf denen eine Straße und einen Bachlauf zu sehen sind, dazu Steinhaufen, Hügel, Bäume und Tümpel, aber auch Spuren der Zivilisation wie eine Statue, Wildnisausrüstung, eine Kutsche oder Gräber.

Eine Besonderheit sind eine Reihe Tiles (6 an der Zahl), die einen Wildnisbrand zeigen, ergänzt durch drei Felder mit verbrannten Bäumen und Buschwerk. Wer also schon immer einem unachtsamen Zauberer, der an einem knackig heißen Augusttag fröhlich Feuerbälle durch die Landschaft ballert, eine Lektion in Sachen Ursache-und-Wirkung erteilen wollte, wird hier ein paar feurige Argumente vorfinden.

Wie bereits in den anderen Sets, wurden auch hier einige Tiles recycelt, namentlich aus dem Set „Ruins of the Wild“. Da diese alten Sets jedoch verdammt schwer zu kriegen sind (manch Wahnsinniger handelt sie gerade zum zehnfachen des Ursprungspreises bei Amazon) und die modularen Karten außerdem beliebig kombinierbar, macht das in meinen Augen nicht so viel aus.

Fazit: Unterm Strich kann man das neue „Dungeon Tiles Master Set: The Wilderness“ als eine wirklich gelungene Sache bezeichnen. Die zehn Pappbögen bieten zwar viel gleichartiges Grün, aber in der freien Natur, in der alles ein wenig mehr Raum benötigt, stört mich persönlich das gar nicht. Passionierte Wildnisläufer können sich das Set auch mehrfach kaufen, um mithilfe der großen 8x8-Tiles eine richtig nette Landschaft auf den Spieltisch zu zaubern.