Ein kurzer Überblick über die Welt

Vor langer Zeit lebten die Alben, ein gottgleiches Volk, das als Schöpfer der bekannten Welten und der meisten Rassen wie der Elfen, Trolle und Kentauren gilt. Vor Äonen von Jahren führten sie Krieg mit den dämonischen Devanthar. Ihre Welten wurden zerstört, sie selber verschwanden, doch ihre Kinder überlebten und erbauten ihre eigene Welten wie die Menschenwelt oder die Albenmark, die Heimat der Elfen und der anderen Albenkinder. Diese Welten sind durch die Albenpfade miteinander verbunden – ein Netz von magischen Wegen, durch die man von einer Welt in die andere treten kann. Doch die Albenpfade sind gefährlich; nur wenige beherrschen die Kunst, die Tore zu den Albenpfaden zu öffnen. Manch Reisender ist auf den Albenpfaden verschollen und ward nie wieder gesehen.

Der Untergang von Vahan Calyd

Die Stadt Valan Calyd ist auf keiner Karte Albenmarks zu finden. Sie erwacht nur einmal in 28 Jahren zum Leben, wenn die Völker Albenmarks zusammenkommen, um ihren Herrscher zu wählen. Die aktuelle Herrscherin, die Elfenkönigin Emerelle, bekleidet dieses Amt seit Elfengedenken und wird von allen Völkern geschätzt. Ihre erneute Wahl sollte reine Routine sein, doch die Krönung wird je gestört, als die Stadt unerwartet angegriffen wird. Die Trolle sind aus der Verbannung zurück, und sie dürsten nach Rache ...

Die technische Umsetzung

Die technische Umsetzung ist schlicht und ergreifend brillant. Die Sprecher sind hochklassig, die Musik ist stimmungsvoll, die Geräuschkulisse phänomenal. Man hört das Klirren von Schwertern, das Wiehern von Pferden, das Trampeln von Stiefeln, das Surren von Bögen, den Wind in den Segeln; kurz: Alles, was in dem Hörspiel erwähnt wird, wird auch effektvoll umgesetzt.

Gesamteindruck

Trotz der effektvollen Inszenierung ist der Einstieg in das Hörspiel nur mäßig gelungen. Das liegt vor allem daran, dass die Romane von Hennen komplex und umfangreich sind, im Hörbuch aber nur einige Aspekte der Handlung herausgegriffen werden, wodurch sich der Hörer, der die Romanvorlage nicht kennt, nur schwer in der Geschichte zurechtfindet. Er trifft auf viele Namen und viele Völker, aber nur wenig Erklärungen. So wird beispielsweise kein Wort darüber verloren, wie Trolle oder Kobolde aussehen, obwohl diese Wesen in fast jeder Fantasy-Welt verschieden sind. Ein Erzähler, der an der ein oder anderen Stelle einiges erläutert, wäre sehr hilfreich für das Verständnis gewesen.

Zwar gibt es einen solchen, allerdings tritt er fast nur am Anfang und am Ende der Episode in Erscheinung. Ansonsten wird das, was geschieht, von den Personen geschildert, die es gerade erleben. Hierbei kommt es aber häufig zum Informationsverlust. Beim Angriff der Trolle bleibt beispielsweise dem Hörer lange unklar, wer eigentlich angreift. Aufgrund dieser Schwächen verblassen auch die tollen Effekt etwas. Anders sieht es hingegen für den Hörer aus, der die Werke von Hennen kennt. Er findet sich schnell zurecht und kann die effektvolle Inszenierung voll genießen, da er der Handlung problemlos zu folgen vermag.

Fazit: Insgesamt hinterlässt die erste Folge einen zweischneidigen Eindruck. Wer die Werke von Hennen kennt, für den ist das Hörspiel eine interessante Ergänzung. Wer sie hingegen nicht kennt, der sollte eher zum Roman oder dem Hörbuch greifen.