Der Zyklus der Zwei Welten

Eine Mega-Kampagne epischen Ausmaßes in vier Abenteuern, mit insgesamt über 450 Seiten! „Der Zyklus der zwei Welten“ behandelt die Entstehung der Schwesterwelt Midgards, der Welt Myrkgard. Mittlerweile ist auch ein eigener Quellenband zu Myrkgard erhältlich, der sich eingehend mit dem düsteren Zwilling Midgards beschäftigt. Ausgelöst durch ein Zeitparadoxon entsteht eine düstere Welt, in der die Dunklen Meister im Krieg der Magier triumphieren. Der Zyklus ist Teil der Seemeister-Kampagne.

von schiz

 

Inhalt:

  • „Ein Hauch von Heiligkeit“; Softcover 128 Seiten
  • „Legion der Verdammten“; Softcover 72 Seiten
  • "Das Graue Konzil“; Softcover 125 Seiten
  • „Die Schwarze Sphäre“; Softcover 128 Seiten
  • "Die Enklave der Dämonen" (8-seitige, geheftete Nachlese von „Ein Hauch der Heiligkeit“)

Die Ereignisse nehmen im Abenteuer „Hauch von Heiligkeit“ von Gerd Hupperich ihren Anfang in Kroisos, in dem die Spieler für ein paar schäbige Goldstücke vom Kaufmann Rotilus Balmatrema (in Vertretung für die kroisische Handelsgilde) angeheuert werden, um eine Priesterabordnung der drei chryseiischen Hauptkulte zu begleiten und auszuspionieren. Grund der Expedition ist die nicht verwesende Leiche des Eremiten Sofeth. Die Gesandtschaft soll im Auftrag des Patriarchen klären, was es denn nun mit dem widerspenstigen Leichnam des Sofeth auf sich hat, und nachprüfen, ob es sich auch tatsächlich um ein göttliches Wunder handelt. Die Handelsgilde dagegen fürchtet eine Scharlatanerie des Patriarchen, glaubt an ein Ablenkungsmanöver und will den wahren Grund für diese Expedition herausfinden.

Die zweiwöchige Reise führt die Gesandtschaft (und die Helden) in das kleine Dorf Oktrea. Bereits während der Reise werden die Helden Zeugen seltsamer Ereignisse, die die Vermutungen der Handelsgilde zu bestätigen scheinen. Die Kinder Jakchos, eine Sekte, scheint ebenfalls ihre Hände im Spiel zu haben. In Oktrea angelangt, finden die Helden Unterschlupf in der Villa der Philosophin Lukah Senenna. Dort verbringen sie die nächsten Tage mit Begegnungen mit verdächtigen NPCs wie dem Zauberer Synsistes (dem Führer der Sekte).

Die Konklave der Gesandten beginnt und wird prompt von merkwürdigen Ereignissen überschattet... ein historisches Dokument verschwindet, ein Papyrus mit Hinweisen auf das Leben Sofeths, mehrere Dorfbewohner werden ermordet und blutleer aufgefunden. Die aufgeregten Dorfbewohner beginnen nun mehr und mehr, den ollen Sofeth für einen Vampir zu halten. Doch den Helden sollen noch mehr Rätsel aufgegeben werden... nach und nach verschwinden die drei Gesandten. Auf der Suche nach ihrem Verbleib stoßen die Helden auf den „Kerker“, eine alte Festung der Seemeister, die sie auf eine verhängnisvolle Reise in die Vergangenheit schickt, deren damit verbundene Ereignisse unabsichtlich zum Sieg der Dunklen Meister im Krieg der Magier und zur Entstehung von Myrkgard und Doppelgängern der beteiligten Helden auf der Schwesterwelt führen... Und es lichten sich dann auch endlich die wahren Hintergründe über den „heiligen“ Sofeth und den eigentlichen Zweck der Reise der Gesandtschaft.

Das Abenteuer ist wirklich gelungen. Konnte ich mich erst nicht recht mit der Gesandtschaft anfreunden und der „Verwaltung“ der NPC-Charaktere mit den Zungenbrecher-Namen, gewinnt das Abenteuer nach der ein wenig faden Reise mit der Ankunft in Oktrea an Fahrt und gipfelt in einem furiosen Ende in der Anlage der Seemeister. Nett auch die Anmerkungen des Autors am Ende des Heftes, quasi eine Erläuterung zu den Geschehnissen, die Einblick in die Ideen/Absichten des Autors und die Entstehung des Abenteuers geben.

In „Die Legion der Verdammten“ von Peter Kathe geht es um eine wandernde Streitmacht, geführt von einem eine magische Standarte tragenden Incheper, unter deren Banner sich Krieger aus den unterschiedlichsten Zeitaltern eingereiht haben. Die Legion scheint auf ihrer Reise ziellos und wandert sogar durch Raum und Zeit. Unter den unheilvollen Einfluss dieses Banners geraten nun auch einige der Helden und marschieren willenlos in ihren Reihen. Die übrigen Charaktere machen sich an die Verfolgung der Legion. Damit sind die Helden auch bereits mitten in einer alten Fehde zwischen einem dunklen Meister und einem seiner Kollegen geraten, an der auch ihre Doppelgänger aus der Vergangenheit in den Ereignissen aus dem Abenteuer „Ein Hauch von Heiligkeit“ beteiligt waren...

Das Finale des Abenteuer findet nach einigen Nachforschungen und einer langen und gefährlichen Reise zu den Überresten des Turmes des Dunklen Meisters Vigalad mit einem Sturm der Legion auf den Turm statt.

In diesem eher kurzen Abenteuer erfahren die Helden von der wahrscheinlichen Existenz der Schwesterwelt. Hier findet auch ihr erster Besuch bei der Magiergilde, dem Convendo de Mageo statt, die im Folgeabenteuer noch eine wichtige Rolle spielt.

Der dritte Teil des Zyklus, „Das Graue Konzil“ von Peter Kathe, gibt dem Spielleiter einige Freiheiten, was die Ausgangsstadt betrifft. Wahrscheinlich ist aber ein Beginn der Reise zum Beispiel in Diatrava, zumindest aber in den Küstenstaaten, unmittelbar nach den Geschehnissen des vorangegangenen Abenteuers.

Die Helden werden seit den Ereignissen des ersten Abenteuers immer öfter von „Echos“ geplagt, genauer gesagt Hirngespinsten und düsteren Träumen, die tatsächlich nicht nur Träume sind, sondern die Ereignisse aus der sich nähernden Schwesterwelt Myrkgard beschreiben, die die Helden (als Bindeglied beider Welten) nun unmittelbar spüren und am eigenen Leib erfahren. Der Convendo de Mageo, das Konzil der Magier, hat die Gruppe seit dem letzten Zusammentreffen nicht mehr aus den Augen gelassen und lädt sie nun ein, um von den Geschehnissen der letzten Zeit zu berichten. Ihre Träume werden von den Magiern sehr ernst genommen, der Beschluss wird gefasst, eine Reise auf die Parallelwelt zu unternehmen, um ein Zusammentreffen beider Welten in jedem Fall abzuwenden.

Es gilt, die Ursache der gegenseitigen Anziehung der beiden Welten zu beseitigen, die Existenz der Doppelgänger der Helden auf Myrkgard...

Auf ihrer Suche nach einem geeigneten Vehikel reisen die Helden durch eine Kolonie der Dunkelzwerge und stoßen im Empyreum, dem Zwischenraum zwischen den Sphären, auf den Magier Nasser Bedr`ussuman, der ihnen hilft, mit dem legendären Fluggrab des Tancredis nach Myrkgard zu gelangen... Ein spannendes und ideenreiches Abenteuer!

Das Ende des „Zyklus der Zwei Welten“ läutet das Abenteuer „Die Schwarze Sphäre“ von Gerd Hupperich ein, das die Spieler nun endlich auf die Welt Myrkgard führt. In der Schwesterwelt Midgards ist es nun ihre Aufgabe, ihre Doppelgänger, die im „Hauch der Heiligkeit“ entstanden, aufzuspüren und von der Schwesterwelt zu holen.

Die Helden stürzen mit einem Teil des von einer Dämonenattacke schwer beschädigten Fluggrabes über der Stadt Thalassa ab. Verfolgt von den Häschern der Dunklen Meister lernen die Helden die Geheimnisse und Rätsel der dunklen Stadt kennen, in der der Dunkle Großmeister Rhadamanthus sich als Gott verehren lässt.

Auf ihrer Suche nach den Doubles nehmen die Helden Kontakt mit dem ominösen „Bettlerkönig“ Akanthus auf, einem Rebellenführer mit dem Ziel, einen Sklavenaufstand gegen die Dunklen Meister zu führen (nebenbei ist er aber auch eines der Helden-Doubles). Akanthus berichtet ihnen von der Trennung von den anderen Doubles und gibt weitere Hinweise auf deren Verbleib. Einige Doubles wurden gefangen, eines hat sich auf die Seite der Dunklen Meister gestellt, ein anderes entkam und ist verschwunden. Um die Gefangenen zu befreien und in ihre Nähe zu kommen, nehmen die Helden bei den Valianischen Spielen an einer Seeschlacht und einem Wagenrennen teil.

Haben sie sich bei den Spielen bewährt, werden sie vom Großmeister höchstselbst als Gäste empfangen und können so im Palast des schurkischen Meisters nach den Gefangenen suchen. Dabei entdecken die Helden auch das letzte verschollene Double. Das „böse“ Double wird gemeinsam überwältigt und das Abenteuer endet schließlich mit einer dramatischen Flucht und dem gleichzeitigem Aufstand der Sklavenhorden des Bettlerkönigs. Ein würdiger Abschluss des „Zyklus der Zwei Welten“, in dem es den Autoren gelingt, das Schicksal Midgards tatsächlich in die Hände der Helden zu legen.

Fazit: Aufmachung und Layout der Abenteuer ist solides Handwerk. Die guten Titelbilder stammen von Werner Öckl, für die recht spärlichen Innenillustrationen zeichnet sich „Migdard“-Veteran Hank Wolf verantwortlich. Die etwas drögen, aber zweckmäßigen Computergrafiken (Bodenpläne etc.) können daher den guten Gesamteindruck nicht wirklich schmälern. Für die Mega-Kampagne als Box-Set hat Pegasus auch noch einmal gewaltig am Preis geschraubt: im Shop kostet der Zyklus nur noch 19,95 Euro! Ein Kauf, der sich bei über 450 Seiten epischen Abenteuerstoffes allemal lohnt! Hier wird Geschichte geschrieben!


Der Zyklus der Zwei Welten
Kampagnenbox
Gerd Hupperich, Peter Kathe u. a.
Pegasus Spiele 2004
ISBN: 393063581X
ca. 450 S., 4 Softcover in Box, deutsch
Preis: EUR 19,95 (früher EUR 44,95)

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