„Der Schrecken von Randall Castle“ von Jan Christoph Steines spielt auf einer einsamen Felseninsel vor der Küste Cornwalls. In einem Schloss oben auf den Klippen hat sich die Familie Randall zur Testamentseröffnung versammelt. Doch in der Nacht ertönt Dudelsackmusik und ein Schrei durchbricht die nächtliche Stille. Lord Julian liegt erstochen in seinem Zimmer und es scheint, als ob der legendäre Pfeifer den Tod eines Familienmitgliedes angekündigt hat.

Die Familie war eigentlich zusammengekommen, um das Erbe Lord Howards unter sich aufzuteilen und dabei möglichst viel zu bekommen. Außerdem wollte der ein oder andere auch heimlich nach dem Schatz suchen, der auf dem Schloss angeblich versteckt sein soll. Doch der erste Tote ist nur der Anfang und schon sind alle Bewohner in Angst versetzt.

Jetzt treten die Helden auf den Plan. Sie werden von ihrem Vorgesetzten beauftragt nach Cornwall zu reisen. Ihr Chef stammt aus der Gegend und wird von seinem Jugendfreund gebeten, den Fall aufzuklären.

Das Abenteuer ist in drei Kapitel unterteilt und nimmt mit über 40 Seiten den größeren Teil des Heftes ein. Zunächst gibt es einen Überblick, wie alles begann. Hier wird der Hintergrund erklärt und der Einstieg für die Helden. Im zweiten Kapitel werden die Personen und die Schauplätze beschrieben. Dazu gibt es mehrere sehr schöne Bodenpläne. Auch die Beschreibung der Nichtspielercharaktere ist vorbildlich. Zu jeder wichtigen Figur gibt es ein Porträt und einen Text, in dem auch auf das Aussehen, die Persönlichkeit und das Verhalten eingegangen wird. Das dritte Kapitel schildert nun die eigentliche Handlung.

Das zweite Abenteuer „Eine Studie in Scharlachrot“ von Reinhard Kotz ist stark an die Romanvorlage angelehnt und es ist daher für den Spielleiter ratsam, die Erzählung vorher zu lesen.

Die Spielfiguren werden zu einem ungewöhnlichen Schauplatz eines Verbrechens gerufen. In einem unbewohnten Haus liegt ein Toter. Er ist blutbespritzt und doch unverletzt. Nun liegt es an den Helden, die Spuren zu deuten und mit ihnen den Tathergang und die Identität des Opfers zu ermitteln. Bei ihren Recherchen stoßen die Detektive auf einen weiteren Namen und schnell wird klar, dass eine lang geplante Rache nun vollendet wird. Der Wettlauf gegen die Zeit hat begonnen.

Das zweite Abenteuer in diesem Band ist wesentlich kürzer und umfasst nicht einmal 20 Seiten. Es ist geradlinig spielbar und auch so aufgebaut. Faszinierend fand ich die beiden Handouts am Ende, die den Tatort darstellen. Sie sind sehr schön gezeichnet und sorgen so für das richtige Flair.

Der Abenteuerband ist knapp 70 Seiten stark und der Text ist zweispaltig gedruckt. Sehr schöne und stimmungsvolle Illustrationen lockern den Text auf. Hinzu kommt eine Fülle von sehr schönen Handouts, die für mich mittlerweile ein wichtiger Bestandteil des Spiels sind.

Fazit: „Der Schrecken von Randall Castle“ ist ein sehr guter Abenteuerband. Die beiden Abenteuer sind hervorragend ausgearbeitet und lassen sich gut spielen. Wer also noch zwei gute Detektivabenteuer sucht, wird hier fündig.