Der Schlangenfluss

Der Schlangenfluss enthält detaillierte Beschreibungen der sechs großen Handelshäuser der T’skrang, der Küstenstadt Urupa, der verschiedenen Ansiedlungen entlang des Schlangenflusses und seiner wichtigsten Nebenflüsse. Außerdem gibt es neue Regeln für den Schiffskampf, Beschreibungen und Daten für neue Flussboote und andere Wasserfahrzeuge, neue magische Gegenstände sowie eine Beschreibung der gefährlichen Flora und Fauna am Schlangenfluss. Karten über die verschiedenen Abschnitte des Schlangenflusses und eine komplette Karte des Schlangenflusses findet man ebenfalls.

von Michael Jahn

 

Um es schon mal vorwegzunehmen: „Der Schlangenfluss“ hat mir sehr gut gefallen. Das einzig Negative sind die fehlenden Farbtafeln. Doch trotzdem sind die EUR 22,90 meiner Meinung nach gut angelegt.

Der größte Teil des Buches widmet sich den sechs großen Handelshäusern (Aropagois) der T’skrang. Man erfähr, welchen Teil des Schlangenflusses das jeweilige Aropagoi beherrscht, außerdem gibt es Informationen über die Geschichte des Aropagoi, die Hierarchie, die Ziele, die Verbündeten und ein Kapitel ist der jeweiligen „Shivalahala“ (Anführerin) gewidmet.

Weiter hinten sind dann alle möglichen Schiffstypen mit Werten und Bildern (naja, meistens) aufgelistet, die man auf dem Schlangenfluss oder auf dem Arasmeer treffen kann. Außerdem wurden die Schiffsregeln aus dem Kompendium erweitert und verbessert. Die größte Änderung ist hierbei das neue Attribut „Besatzung“. Das Attribut besteht aus fünf Werten, welche die durchschnittliche Talent- beziehungsweise Fertigkeitsstufe des Kapitäns und der Mannschaft angibt, sowie die Mannschaftsgröße des Schiffes und den Moralwert (bei wie viel Schaden verlässt die Mannschaft das Schiff). Ob sich die Neuerungen bewähren, wird sich zeigen, doch auf jeden Fall bleibt dem Spielleiter die Ausarbeitung des Kapitäns und der Mannschaft mit vollständigen Attributen und Werten erspart.

Danach kommt ein Kapitel über das Pflanzenleben und die Kreaturen im und am Schlangenfluss. Man bekommt einen Überblick über acht neue Pflanzenarten und 13 neue Kreaturen. Doch insgesamt sind diese „Gegner“ eher für einzelne Reisende oder noch unerfahrene Gruppen wirklich gefährlich.

Zu guter Letzt findet man noch einige gewöhnliche magische Gegenstände (etwa Schwimmamulette), magische Schätze und einzigartige magische Schätze. Doch da es meiner Meinung nach schon genug magische Gegenstände bei „Earthdawn“ gibt, hätte man dieses Kapitel auch weglassen können.

Für mich ist „Der Schlangenfluss“ eines der besten Quellenbücher für „Earthdawn“, weil die vielen Geschichten, Legenden und Gerüchte rund um den Schlangenfluss, das Arasmeer und die Aropagois Spielleitern eine Menge Abenteuerideen bieten. Als Beispiel wäre da das geheime Volk jenseits des Arasmeers zu nennen, welches anscheinend im Krieg mit einem Volk im Osten liegen soll und sich weigert, die Lage seiner Städte bekannt zu geben.

Aber auch das Haus Henghyoke gibt Rätsel auf. Diese Piraten benutzen dressierte Kampfotter bei ihren Raubzügen und sind bei allen Namensgebern am Südlauf gefürchtet. Sie machen niemals Gefangene, und bisher konnte noch keiner ihr geheimes Versteck finden. Selbst bei schwerster Folter sagen sie keinen Ton. Und versucht man mit magischen Mitteln ihnen ihre Geheimnisse zu entlocken, fallen sie ins Koma oder sterben sofort.

Fazit: „Der Schlangenfluss“ ist für alle T’skrang-Fans ein absolutes Muss. Aber auch wer die Reisen auf dem Schlangenfluss interessanter und spannender gestalten will, sollte zuschlagen. Auf jeden Fall wird Barsaive um einige interessante und geheimnisvolle Orte reicher.


Der Schlangenfluss
Quellenbuch
Sean R. Rhoades
Games-In Verlag 2000
ISBN: 3929875225
134 S., Softcover, deutsch
Preis: EUR 22,90

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