Blade of the Immortal 4

Seit sich Manji und Rin kennengelernt haben, waren sie gemeinsam unterwegs, doch nun trennen sich ihre Wege. Dies zeigt die beiden Hauptcharaktere von einem anderen Blickwinkel und stellt sie vor neuen Herausforderungen, da sie sich bisher hervorragend ergänzt haben.

von Shadow

Durch Shiras Gräueltaten ist das Vertrauen gebrochen, somit beenden Manji und Rin die Zusammenarbeit mit den Mugai-ryu-Attentätern und folgen Anotsu wieder auf eigener Faust. Als Manji eines Morgens erwacht, stellt er jedoch fest, dass Rin verschwunden ist. Besorgt sucht er nach ihr und findet heraus, dass sie versucht, die Grenze allein zu überqueren. Eigentlich würde Manji sie ihrem Schicksal überlassen, da jemand so Leichtsinniges es nicht anders verdient hat, doch wird ihm klar, dass sie ihm fehlt, also möchte er ihr folgen. Widerwillig sucht er die Mugai-ryu auf und fragt nach, wer etwas über Rins Vorhaben weiß. Haykurin scheint bedeutende Informationen zu haben, fordert von Manji dafür jedoch eine erneute Zusammenarbeit.

Rin verfolgt für die Überquerung der Grenze einen außergewöhnlichen Plan: Sie möchte sich als eine bestimmte Person ausgeben, die hierfür keine Papiere benötigt. Die Grenzwache stellt ihr unangenehme Fragen und ist erschreckend gut über diese Person informiert. Wenn Rin es nicht schafft, ihn zu täuschen, wird das schwerwiegende Konsequenzen haben, denn zu allem Überfluss ist sie inzwischen auf Fahndungsplakaten zu sehen. Sie wird mehrerer Morde beschuldigt, die sie in Wirklichkeit gar nicht begangen hat.

Rins wagemutiges Vorhaben sorgt für eine der bisher spannendsten Szenen dieser Reihe. Sowohl die Dialoge als auch die optische Umsetzung tragen dazu bei. Jeden einzelnen Moment fiebert man mit und sobald man den Eindruck hat, dass sie diese heikle Situation endlich überstanden hat, folgt die nächste unangenehme Frage. Wird sie das überstehen oder muss Manji sie möglicherweise in letzter Sekunde retten?

Dieser wird auf seiner Reise zunächst einmal von Anotsus Gefolgsleuten aufgehalten, die ihn bereits erwartet haben. Da Manji nahezu unsterblich ist, kommen ungewöhnliche Kampftechniken zum Einsatz, die mit viel Kreativität und auch Brutalität umgesetzt wurden. Mehrmals werden Manji Körperteile abgehackt, die er lediglich wiederfinden muss, damit er sich regenerieren kann. Auch der Verlust großer Mengen Blut steckt er gut weg, doch sind seine Kräfte kein Geheimnis mehr, weshalb ihn neue Strategien in die Enge treiben.

Von derartigen Kampfszenen abgesehen bringt „Blade of the Immortal“ die finstere Seite des mittelalterlichen Japans authentisch herüber. Zahlreiche Details belegen eine sorgfältige Recherche und der realistisch wirkende Zeichenstil unterstreicht diese Wirkung.

Hatte man mit Band 1 noch den Eindruck, dass blutige Kämpfe das zentrale Thema des Mangas sind, zeigt sich inzwischen eine komplexe und gut durchdachte Handlung mit zahlreichen Intrigen. Man sollte stets mit großer Aufmerksamkeit lesen, da einem sonst wichtige, teilweise nur beiläufig erwähnte, Details entgehen könnten.

Leseprobe

Fazit: „Blade of the Immortal“ entwickelt eine immer komplexere, gut durchdachte Handlung mit zahlreichen Intrigen. Wem diese Manga-Reihe gelegentlich zu einseitig war, wird sich seit dem vorhergehenden Band oder spätestens jetzt über mehr Tiefe freuen. Actionreiche Kampfszenen sind trotzdem weiterhin wichtiger Bestandteil, zeigen sich brutal und zugleich mit kreativen Strategien.

Blade of the Immortal 4
Manga
Hiroaki Samura
Cross Cult 2021
ISBN: 978-3-96433-374-2
433 S., Softcover, deutsch
Preis: EUR 25,00

bei amazon.de bestellen